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Bericht Terrestrische Vegetation

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FLUSSBAULICHES GESAMTPROJEKT DONAU ÖSTLICH VON WIEN UMWELTVERTRÄGLICHKEITSERKLÄRUNG<br />

FACHBEITRAG PFLANZEN - TERRESTRISCHE VEGETATION<br />

3.12.6.1 Basenreicher Kleinseggensumpf mit Sternmoos (Amblystegio stellati-Caricetum<br />

dioicae)<br />

In der Lobau sind selten Bestände ausgebildet, die am ehesten dem Amblystegio-Caricetum<br />

dioicae zugewiesen werden können. ROTTER (1999) fand diese artenreiche Gesellschaft in<br />

Durchdringungsstadien mit dem Steifseggen-Ried (Caricetum elatae). Allerdings zeigen diese<br />

anmoorigen Standorte eine Sukzession in Richtung Faulbaum-(Frangula alnus) und<br />

Grauweiden-(Salix cinerea)-gebüsch.<br />

• Aufgrund der Kleinflächigkeit und der Durchdringung mit anderen <strong>Vegetation</strong>seinheiten<br />

ist eine Zuordnung zum FFH-Typ 7230 (Kalkreiche Niedermoore) nicht zulässig.<br />

• DOGAN-BACHER et al. (1999): Anmoor und Kleinseggenröhricht<br />

• ESSL et al. (2004): Basenreiches, nährstoffarmes Kleinseggenried<br />

• Verbreitung: Lobau<br />

• Gefährdung: Der Lebensraumtyp wird nach TRAXLER et al. (in Druck) als stark gefährdet<br />

(Kategorie 2) eingestuft.<br />

• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />

von der hydrologischen Situation hoch<br />

3.12.7 ZWERGBINSENGESELLSCHAFTEN (NANOCYPERETALIA)<br />

Zwergbinsengesellschaften sind kurzlebige Annuellengesellschaften auf wechselfeuchten,<br />

schlammigen Böden am Rand von Altarmen.<br />

3.12.7.1 Schlammufergesellschaft (Heleocharito acicularis-Limoselletum<br />

aquaticae)<br />

Die Gesellschaft ist an schlammig-sandige Ufer der Altarme gebunden, selten sind Vorkommen<br />

auch in feuchten Äckern zu beobachten. Im Untersuchungsgebiet stellt die Schlammufergesellschaft<br />

eine charakteristische Pflanzengesellschaft dar, die im Gebiet zwischen<br />

Haslau und Regelsbrunn regelmäßig auftritt.<br />

• FFH-Typ 3130 (Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit <strong>Vegetation</strong> der Littorelletea<br />

uniflorae und /oder Isoeto-Nanojuncetea)<br />

• Verbreitung: Regelmäßig in den Verlandungsbereichen vor allem der Regelsbrunner<br />

Au<br />

• Gefährdung: Die Zwergbinsen- und Strandlingsgesellschaften zählen mit wenigen<br />

Ausnahmen zu den stark gefährdeten <strong>Vegetation</strong>seinheiten (TRAXLER 1993).<br />

• Sensibilität gegenüber wasserbaulichen Maßnahmen: aufgrund der besonderen Abhängigkeit<br />

von der hydrologischen Situation hoch<br />

3.12.8 ZWEIZAHN-KNÖTERICH-MELDEN-UFERSÄUME (BIDEN-<br />

TETEA TRIPARTITII)<br />

Die in dieser Klasse zusammengefassten Gesellschaften sind durch das dominante Vorkommen<br />

von sommerannuellen und daher kurzlebigen Pflanzen mit schneller Entwicklungsdynamik<br />

gekennzeichnet, die auf ein kurzfristig reichliches Nährstoffangebot angewiesen<br />

sind. Diese Bedingungen sind typischerweise an Ufer- und Spülsäumen mit rasch trockenfallenden<br />

Sedimenten mit einem hohen Anteil der Feinfraktion an der Gesamttextur ausgebildet.<br />

Zweizahngesellschaften entwickeln sich sehr rasch auf trockenfallenden Sedimenten.<br />

Die Artengemeinschaften der Erstbesiedler bleiben instabil und offen und wechseln in ihrer<br />

Zusammensetzung mit den Bedingungen der jeweiligen <strong>Vegetation</strong>speriode.<br />

PROJEKTWERBER: via donau VERFASSER: AVL<br />

Februar 2006 Seite 73

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