14.04.2013 Aufrufe

Download als PDF (2,7 MB) - WBGU

Download als PDF (2,7 MB) - WBGU

Download als PDF (2,7 MB) - WBGU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Klimaschutz geführt hat. Ökonomisches Denken hat ökologisches Denken weitgehend<br />

überlagert (Winter 2010b).<br />

Zum Einen ist kritisch anzumerken, dass CDM-Maßnahmen, weil sie die staatlichen<br />

Kontingente erhöhen und wenn sie in sehr großem Umfang stattfinden, den<br />

Industriestaaten jegliche Investition im eigenen Land vermeiden helfen, dass <strong>als</strong>o die<br />

Schwellen- und Entwicklungsländer letztlich für die Emissionen der Industriestaaten<br />

aufkommen. Die zulässige Menge an per CDM importierten Emissionsberechtigungen<br />

sollte deshalb stark limitiert werden.<br />

Zum Anderen sind auch der Emissionshandel die JI-Maßnahmen Kritik ausgesetzt. Die<br />

Fixierung auf Effizienz der Kontingenterfüllung tötet den Anreiz ab, mehr zu tun <strong>als</strong><br />

was geboten ist. Anders <strong>als</strong> bei ordnungsrechtlichen Grenzwerten, die normalerweise<br />

nicht ausgeschöpft werden, ist bei den flexiblen Instrumenten derjenige töricht, der die<br />

ihm zugeteilte Menge nicht auch voll ausnutzt. Im Grenzwertkonzept geht die<br />

Nichtausnutzung der Grenzwerte nicht <strong>als</strong> Kostenpunkt in die Rechnung ein, im<br />

Emissionshandelskonzept wird die zugeteilte Menge dagegen <strong>als</strong> (weitgehend<br />

geschenkter) Wert gebucht; sie führte zu einem Verlust, wenn sie nicht genutzt würde.<br />

Es sollten deshalb Vorkehrungen getroffen werden, die zur Übererfüllung der<br />

Kontingente anreizen. Dies kann durch ordnungsrechtliche Elemente geschehen, etwa<br />

dadurch, dass nur denjenigen Emissionsberechtigungen zugeteilt werden, die die die<br />

„best available techniques (BAT) der Emissionsvermeidung realisieren. Auch die<br />

geplante Auktionierung der Emissionsberechtigungen ist dafür geeignet, wenn die<br />

Menge der auktionierten Berechtigungen die Kontingente nicht ausschöpft.<br />

b) Vermeidung von Zielkonflikten<br />

Abgesehen von diesen Effektivitätsproblemen können Instrumente negative<br />

Nebenfolgen für andere Rechtsgüter neben dem Klimaschutz haben. Dies ist ausgiebig<br />

am Beispiel der Biomasse <strong>als</strong> einer erneuerbaren Energiequelle gezeigt worden (SRU<br />

2008; <strong>WBGU</strong> 2009). In Frage stehen vor allem negative Nebenwirkungen auf die<br />

Biodiversität und auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Anbauländern.<br />

Biodiversität wird durch monokulturelle Plantagenwirtschaft geschädigt.<br />

Gesellschaftliche Auswirkungen bestehen in der Ausbeutung von Arbeitern, der<br />

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!