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die UN (geringe output-Legitimität) <strong>als</strong> auch die G-Foren (mangelnde input-Legitimität) vor<br />

Legitimationsproblemen stehen. Beides sollte angegangen werden.<br />

Im Vorfeld des Finanzgipfels in London 2009 wurde in Medien, Wissenschaft und Politik<br />

diskutiert, ob die Staats- und Regierungschefs der G20 die G8 ablösen sollten (Leininger<br />

2009: 25). Die Betrachtung der globalen ökonomischen Entwicklung zeigt, dass die<br />

wirtschaftliche Bedeutung der G8 stetig abnimmt (Fues 2007: 13). Daraus folgt, dass die<br />

Weltwirtschaft nicht angemessen gesteuert werden kann, ohne andere wichtige Staaten<br />

hinzuzuziehen. Einhergehend mit diesem Legitimationsverlust wurde die abnehmende<br />

Problemlösungsfähigkeit der G8 häufig deutlich; die G8 ist immer weniger in der Lage, die<br />

Weltwirtschaft zu koordinieren und angemessen auf globale Herausforderungen zu reagieren.<br />

Mit dem Verlust ihrer Problemlösungsfähigkeit gerät ihr Existenzrecht zunehmend in Gefahr<br />

(ebd.).<br />

Der durch die jüngste Finanzkrise ausgelöste sachorientierten Reformimpuls könnte dazu<br />

führen, dass die G20 die bisherigen Gipfelarrangements ersetzen wird. Das würde bedeuten,<br />

dass die G8 und die G5 in der G20 aufgingen und dass das MEF, dessen Mitgliedstaaten sich<br />

bereits mit der G20 decken, ebenfalls in die G20-Struktur überführt würde, die sich dann aus<br />

den Staats- und Regierungschefs der G20 zusammensetzen würde (vgl. Leininger 2009: 29).<br />

Die Ablösung der G8 durch die G20 stellt tatsächlich eine angemessene Möglichkeit dar, um<br />

die Entwicklungsländer <strong>als</strong> gleichberechtigte Partner in die internationale Gipfelarchitektur<br />

aufzunehmen. 34 Einhergehend mit der Erweiterung der Mitgliedschaft sollte das<br />

Themenspektrum dauerhaft um den Klimaschutz erweitert werden.<br />

Die Staats- und Regierungschefs der G20 waren 2008 in Washington D.C. erstm<strong>als</strong><br />

zusammengekommen. Sie verpflichteten sich, strittige Themen – wie unter anderem die<br />

Energiesicherheit und den Klimawandel – auf ihre Agenda zu setzen (Kirton/Guebert 2009a:<br />

14). Angesichts des Misserfolgs des UN-Klimagipfels in Kopenhagen bieten sich 2010 gute<br />

Gelegenheiten für die Staats- und Regierungschefs der G20, sich im Klimaschutz <strong>als</strong><br />

Impulsgeber hervorzutun. Die G20 wollen in Zukunft regelmäßige Gipfeltreffen abhalten. Im<br />

Juni 2010 findet eine G20-Konferenz der Staats- und Regierungschefs in Kanada und im<br />

November in Südkorea statt. Die G20, die einen Mikrokosmos der UN darstellt, könnte das<br />

Zeitfenster vor dem nächsten UN-Klimagipfel in Mexiko (Dezember 2010) nutzen, um zu<br />

34 Dass dieser Versuch im Rahmen der G8 bislang nur halbherzig unternommen wurde, hatte sich zu Beginn des<br />

Heiligendamm-Prozesses gezeigt (siehe oben). Angesichts der Art und Weise wie Russland in die G8 inkludiert<br />

wurde, ist überdies das für einen erfolgreichen Klimaschutz wichtige China, das zur G20 gehört, nicht bereit,<br />

sich der G8 anzuschließen (vgl. Fues 2007: 21).<br />

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