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Überlegungen sind es <strong>als</strong>o nicht nur institutionelle Faktoren, die die Möglichkeit des<br />

Politikwandels bestimmen, sondern auch ideologisch-interessensmäßige Faktoren. Die<br />

ideologischen Distanzen und Differenzen, die in einer Gesellschaft gegeben sind,<br />

prägen das Ausmaß an Stabilität bzw. Wandel. Ideologische Nähen können aber zum<br />

einen Ergebnis relativ stabiler Interessenslagen sein, die zwar interpretationsabhängig<br />

sind, aber aufgrund ihrer Anbindung an strukturelle Vorgaben<br />

(Gewinnmaximierungsprinzip <strong>als</strong> struktureller Zwang in Marktwirtschaften) wenig<br />

Variation aufweisen. Eine Nähe auf Basis von Interessen verlangt, dass die strukturellen<br />

Vorgaben nicht per se und für alle Situationen entgegen gesetzte Interessen<br />

konstituieren. Ideologische Nähe kommt auf Interessenbasis zustande, wenn Situationen<br />

eintreten, in denen die potentiell auseinanderstrebenden Interessen eine gleichgerichtete<br />

Ausrichtung auf der Ebene unmittelbaren aktuellen Handelns zulassen. Zum anderen<br />

kann ideologische Nähe Folge einer Diskurshegemonie sein. Derartige Hegemonien<br />

entstehen, wenn ein – in sich durchaus komplexes – Deutungssystem in der politischen<br />

Öffentlichkeit dominant wird, was auch daraus folgen kann, dass es mit verschiedenen<br />

Interessenslagen leicht verknüpft und verbunden werden kann. Je stärker eine<br />

Diskurshegemonie des Deutungsmusters ‚Klimawende ist erforderlich und machbar’<br />

ausgeprägt ist, desto eher können potentielle Veto-Elemente im politischen Raum<br />

ausgeschaltet werden, der Spielraum für politischen Wandel wächst. Die Vetospieler-<br />

Theorie verweist – jenseits des meist in den Vordergrund gerückten Bezugs auf das<br />

institutionelle Setting eines politischen Systems – auf die Bedeutung eines medialen<br />

Aktivismus, eines Aktivismus, der vermutlich durch Bewegungsaktivitäten und<br />

gesellschaftliches Engagement (z.B. im Bereich neuen Konsums) gestützt werden muss,<br />

um Dauerhaftigkeit zu gewinnen.<br />

2.3 Wirksamkeit<br />

Den bestehenden politischen Systemen wird oft auch abgesprochen, eine derart hohe<br />

Wirksamkeit entfalten zu können, wie dies angesichts der klimapolitischen Aufgaben<br />

sinnvoll und notwendig wäre. Der Mangel an Wirksamkeit mag an einer fehlenden<br />

reformpolitischen Intensität liegen, dieser Fall wurde bereits oben hinreichend<br />

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