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Verhältnis zwischen „Ökostrom“-Handel und<br />

Einspeisetarifmodell<br />

Sowohl Ökostromhandel <strong>als</strong> auch die Nutzung der Möglichkeiten des Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetzes bieten Entscheidungs- und Einflussmöglichkeiten für Bürger, die zu<br />

einer gesellschaftlichen Transformation beitragen können. Während die Beteiligung an<br />

Betreibergemeinschaften eine relativ hohe Einsatzbereitschaft und finanzielles<br />

Engagement voraussetzt, ist der Wechsel zu Ökostromangeboten relativ einfach und oft<br />

kostengünstig. Auf der anderen Seite kann Strom, der gemäß dem EEG abgenommen<br />

und vergütet werden musste, von den Energieversorgungsunternehmen nicht <strong>als</strong><br />

zertifizierter Ökostrom verkauft werden. Insofern sind beide Instrumente, Zertifizierung<br />

und Einspeisevergütung, <strong>als</strong> Ergänzung anzusehen.<br />

Auf der anderen Seite wird der Handel mit Herkunftszertifikaten für nachhaltig<br />

erzeugten Strom auch <strong>als</strong> Alternative zum Einspeisetarifmodell gehandelt. So wird von<br />

manchen Umweltökonomen gefordert, ganz auf die Förderung durch eine<br />

Einspeisevergütung nach dem EEG zu verzichten. Stattdessen soll der Ökostromhandel<br />

dadurch gefördert werden, dass bestimmte Strommarktteilnehmer staatlicherseits zur<br />

Abnahme von Strom aus nachhaltigen Energiequellen verpflichtet werden. Dieses sog.<br />

Quotenmodell ist normalerweise an ein System handelbarer Zertifikate gebunden, da die<br />

Quote in der Regel nicht über eine rein bilanzielles oder physikalische Einspeisung<br />

gedeckt werden kann. xxvi Während die meisten europäischen Staaten dem<br />

Einspeisetarifmodell folgen, xxvii hat etwa Großbritannien das Quotenmodell in Form<br />

einer „renewables obligation“ mit dem Utilities Act 2000 eingeführt. In der FDP wurde<br />

diskutiert, die Einspeisevergütung des EEG durch dieses Modell zu ersetzen, was<br />

jedoch nicht in das Wahlprogramm 2009 aufgenommen wurde. Oft wird angenommen,<br />

dass das Quotenmodell über den Markt zu einem effizienterem Einsatz der Mittel für<br />

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xxvi W. Lehnert / J. Vollprecht: „Neue Impulse von Europa: Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU“,<br />

Zeitschrift für Umweltrecht 2009, S. 307, 311; vgl. auch M. Kloepfer: Umweltrecht, München 3. Aufl.<br />

2004, § 16 Rn. 133.<br />

xxvii W. Lehnert / J. Vollprecht: „Neue Impulse von Europa: Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der<br />

EU“, Zeitschrift für Umweltrecht 2009, S. 307, 311.<br />

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