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Konstellation. Statt die Chancen klimapolitischer Wendepolitik in dem Erstarken eines<br />

Akteurs zu sehen, sind Konstellationen, die sich zusammensetzen aus der spezifischen<br />

wechselseitigen Stellung einer Vielzahl von Akteuren und aus einer spezifischen<br />

Situation, zu definieren, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für radikalere<br />

Klimapolitiken bieten. Lokale Krisenzuspitzungen sind <strong>als</strong> Auslöser und Katalysator<br />

sicherlich erforderlich, um Mobilisierungssprünge auf Seiten sozialer Bewegungen zu<br />

erzielen und die hegemoniale Funktion der G8/G20 zu befördern. Auch wird dadurch<br />

die Akzeptanz von Ansätzen innerstaatlichen Klima-Aktivismus auf der Ebene<br />

mindestens einer der drei Gewalten erhöht. Eine hegemoniale Restrukturierung des<br />

internationalen Raums durch G8/G20 mit Wirkungen auf die anderen internationalen<br />

Institutionen ist ebenso bedeutsam wie die Existenz einer Mehrzahl von stärker<br />

zivilgesellschaftlichen, unternehmerischen und von non-nation-state-actors getragenen<br />

Netzwerken. Die Überlegungen in den Einzelkapiteln zeigen auch, dass ein Umgehen<br />

der nationalen politischen Systeme nicht möglich ist. Eine ausschließliche<br />

Konzentration auf neue Institutionen im internationalen Raum ist daher verfehlt. Es<br />

bedarf vielmehr mindestens gleichzeitig der Anstrengung, auf nationaler Ebene bei den<br />

zentralen politischen Institutionen – unter Nutzung und Ausschöpfung des<br />

Normalmodus von Politik – klimapolitischen Aktivismus zu erzeugen. Eine solche<br />

Strategie der Politikaktivierung ist essentiell, um dort, wo Politik ein hohes Maß an<br />

Rechtsverbindlichkeit und administrativer Durchdringung erreichen kann, einer neuen<br />

Klimapolitik zum Durchbruch zu verhelfen. So muss es auch Aufgabe einer<br />

klimapolitischen Transformation sein, in den zentralen Nationen jene politischen<br />

Akteure zu identifizieren, die <strong>als</strong> strategiefähige Kerngruppe einer Politik der<br />

legislativen, exekutivischen bzw. richterlichen Aktivierung in Betracht kommen<br />

(Raschke/Tils 2007).<br />

Die Konzentration auf die Frage der Schnelligkeit der Durchsetzung der Klimawende<br />

und die Etablierung wirksamer Maßnahmen übersieht nämlich leicht, dass selbst ein<br />

solcher – unwahrscheinlicher – Erfolg mit Nebenwirkungen verbunden ist, die das<br />

Unternehmen zugleich wieder gefährden. Die Kosten der schnellen Durchsetzung liegen<br />

darin, dass jene Akteure, die im Zuge des schnellen Wandlungsprozesses übergangen<br />

oder an den Rand gedrängt werden konnten, ja keineswegs verschwunden sind oder ihre<br />

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