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Institutionell wurde die Leistungsfähigkeit des CTE letztlich dadurch eingeschränkt, dass<br />

ihm wichtige strittige Themen entzogen und anderen WTO-Gremien – so dem TRIPS-Rat,<br />

dem SPS-Komitee und dem Allgemeinen Rat – übertragen wurden (Ehling 2006: 453;<br />

International Centre for Trade and Sustainable Development 2003). Die zukünftige<br />

Problemlösungsfähigkeit des CTE wird davon abhängen, dass ihm eindeutige Zuständigkeiten<br />

übertragen werden und geklärt wird, welche Implikationen sich aus seinen Vorlagen für<br />

andere WTO-Entscheidungsgremien ergeben (Ehling 2006: 452).<br />

1.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />

Weltbank und WTO haben sich in den letzten Jahren zunehmend mit Umweltschutzbelangen<br />

auseinandergesetzt und zumindest damit begonnen, den Umweltschutz in ihren<br />

organisationalen Strukturen zu verankern und in ihre Aktivitäten zu integrieren. Bei beiden<br />

Organisationen wurde dieser Prozess durch das Zusammenspiel von externen und internen<br />

Bedingungen beeinflusst. So wirkte sich beispielsweise positiv auf die Umweltintegration im<br />

GATT/in der WTO aus, dass die UN umweltspezifische Anfragen an das GATT stellten und<br />

die damaligen GATT-Direktoren dem positiv oder zumindest nicht ablehnend<br />

gegenüberstanden. Ein weiteres Beispiel für das Zusammenwirken beider Faktorenbündel ist<br />

der erhöhte Problemlösungsdruck, auf den Weltbank und WTO reagieren. Das Ignorieren von<br />

Umweltproblemen könnte das Erreichen der eigenen Organisationsziele mindestens<br />

erschweren und somit die eigene Legitimität und den Fortbestand der Organisation gefährden.<br />

Verkürzt und vereinfacht lässt sich festhalten, dass externe Ereignisse, Entwicklungen<br />

und Akteure (UN-Umweltkonferenzen, aufstrebende Umweltbewegungen, Sensibilisierung<br />

der Weltöffentlichkeit für Umweltthemen, wichtige Mitgliedstaaten/EU <strong>als</strong> Impulsgeber) sich<br />

eher förderlich auf den beschriebenen institutionellen Veränderungsprozess auswirkten.<br />

Verfestigte organisationale Strukturen, Kulturen und Verfahren (Verselbständigungsprozesse<br />

von Sekretariaten, Abschottung gegen externe Einflüsse, ökonomische Handlungslogiken der<br />

Mitarbeiter; fehlende oder unzureichende personelle und finanzielle Ressourcen, konsensuale<br />

Entscheidungsfindung) stellten hingegen Veränderungsbarrieren dar oder standen dem<br />

reibungslosen Ablauf von Veränderungsprozessen zumindest entgegen.<br />

Was folgt hieraus für die (Um-)Gestaltung von internationalen Institutionen in Richtung einer<br />

(verbesserten) Berücksichtung von Umwelt- und Klimaschutzaspekten? Die Ausführungen<br />

haben gezeigt, dass das Organisationsdesign darüber (mit-)entscheidet, ob Umwelt- und<br />

Klimaschutzaspekte angemessen in die Strukturen und Aktivitäten einer Organisation<br />

integriert werden können. Um Organisationen, die vornehmlich ökonomische Ziele verfolgen,<br />

stärkerer in Richtung Umwelt- und Klimaschutz auszurichten – ohne dabei den Anspruch zu<br />

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