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Einleitung<br />

Eine Umweltreform von internationalen Institutionen, die dem Umwelt- und Klimaschutz<br />

nicht vorrangig verpflichtet sind und deren Aktivitäten dem sogar zuwiderlaufen können,<br />

kann dazu beitragen, das Ziel einer globalen Dekarbonisierung (<strong>WBGU</strong> 2009: 23; 2007: 14)<br />

zu erreichen. Die für die Gestaltung der Weltwirtschafts- und Finanzpolitik zuständigen so<br />

genannten „G-Foren“ (G8, G8+5, G20, L20 1 ) haben in den letzten Jahren damit begonnen,<br />

sich dem Thema Klimaschutz zuzuwenden. Allerdings fehlt es noch an einer dauerhaften<br />

Integration dieses Politikfeldes, die für eine effektive Lösung des globalen Problems des<br />

Klimawandels erforderlich ist. Vor dem Hintergrund bisheriger Erfahrungen in der Weltbank<br />

und der Welthandelsorganisation sollen dem <strong>WBGU</strong> mit diesem Papier Möglichkeiten<br />

aufgezeigt werden, die Belange des Klimaschutzes institutionell in der Gipfelarchitektur der<br />

Weltwirtschaft zu verankern.<br />

Die Forderung nach einer (besseren) Berücksichtigung von Umweltschutzaspekten 2 in<br />

internationalen Institutionen und Organisationen schließt nicht aus, dass es langfristig sinnvoll<br />

sein kann, eine Reform des Organisationengefüges der globalen Umweltpolitik anzustreben<br />

und eine internationale Umweltorganisation ins Leben zu rufen, wie es der <strong>WBGU</strong> in seinem<br />

Gutachten aus dem Jahr 2001 vorschlug (<strong>WBGU</strong> 2001; vgl. kritisch Oberthür/Gehring 2004)<br />

und die der zuständige Bundesminister Röttgen im Vorfeld der internationalen<br />

Klimakonferenz in Kopenhagen (Dezember 2009) <strong>als</strong> grundlegend bezeichnete, um die<br />

„Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu bewältigen“ (BMU 2009). Mit Bezug auf die<br />

G-Foren wird jedoch der Versuch unternommen, eine Strategie aufzuzeigen, die Belange des<br />

Klimaschutzes in jenen internationalen Institutionen zu verankern, die sich den Zielsetzungen<br />

des Umwelt- und Klimaschutzes ursprünglich nicht verpflichtet sahen und deren Aktivitäten<br />

diesen Zielen zuwiderlaufen können. Durch institutionelle Reformen ließen sich diese<br />

internationalen Gremien in einer Weise gestalten, dass umwelt- und klimaschützende<br />

Aktivitäten initiiert oder befördert und somit umwelt- bzw. klimagefährdende Auswirkungen<br />

reduziert oder vermieden würden.<br />

Angesichts des im Dezember 2009 gescheiterten Versuchs, auf dem Klimagipfel der<br />

Vereinten Nationen (UN) in Kopenhagen ein rechtsverbindliches Kyoto-Folgeabkommen zu<br />

verabschieden und der aufgrund des Konsensprinzips seit je her langwierigen und oftm<strong>als</strong><br />

enttäuschenden UN-Klimaschutzverhandlungen ist die Suche nach einem neuen Impulsgeber<br />

1 Die L20 sind die Staats- und Regierungschefs der G20.<br />

2 Nachfolgend bezeichnet <strong>als</strong> Umweltintegration oder Umwelt- bzw. Klimaschutz-Mainstreaming. Beides wird<br />

verstanden <strong>als</strong> Verankerung von Umwelt- bzw. Klimaschutzaspekten im Institutionengefüge und den Aktivitäten<br />

einer internationalen Institution.<br />

2

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