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5.4 Demokratische Legitimität<br />

Aus demokratietheoretischer Sicht ist eine Einflussnahme auf die Politik nicht nur über<br />

die institutionalisierten Kanäle von Wahlen, Repräsentanten oder Petitionen zulässig.<br />

Die demokratischen Grundrechte lassen über die Meinungs- und Versammlungsfreiheit<br />

explizit eine selbst organisierte politische Einflussnahme in Form sozialer Bewegungen<br />

zu. Nicht nur Firmen und Interessenverbände dürfen sich in die öffentlichen Debatten<br />

einbringen und Lobbyarbeit betreiben, auch Klimaschützern steht dieser Weg offen. Die<br />

politische Partizipation der Bürger durch eine Weltumweltbewegung wirkt sogar<br />

Demokratie stärkend, da der von den Bürgern ausgehende Input in das System erhöht<br />

wird und somit der demokratischen Grundidee von Volksherrschaft intensiver<br />

entsprochen werden kann (Parkinson 2006: 35; Schmitter 2002: 51). Die vor einigen<br />

Jahrzehnten noch <strong>als</strong> Demokratie bedrohend empfundene „Politik von unten“, die sich<br />

alternativer Artikulationsformen wie Protesten und Demonstrationen bedient, ist<br />

inzwischen von Bürgern und Politikern weitgehend akzeptiert (Roth, Rucht 2008: 660;<br />

Della Porta, Diani 2006: 166). Ein aktuelles Zeichen für die steigende Legitimität<br />

solcher Basispolitik ist die Berücksichtigung zivilgesellschaftlicher Akteure auf<br />

internationalen Konferenzen. Dort werden NGOs von demokratisch gewählten<br />

Politikern Beobachtungs- und Stellungsnamerechte eingeräumt (Bossche 2007: 135ff).<br />

Die Kritik, die seit ein paar Jahren an der Legitimität der NGOs und ihrer Einbindung<br />

geübt wird (Vedder 2007: 12), ist jedoch auch für eine Weltklimabewegung von<br />

Bedeutung. NGOs sind zum einen Teil von sozialen Bewegungen (Della Porta, Diani<br />

2006: 25). Zum anderen besitzen soziale Bewegungen aufgrund ihrer fluiden Struktur<br />

und dem Willen zur Einflussnahme ähnliche Charakteristika wie NGOs. Die Kritik zielt<br />

auf die oft undemokratische interne Struktur von NGOs, auf ihren nicht transparenten<br />

und sich nicht öffentlicher Verantwortung stellenden Einfluss (Accountability-Problem)<br />

sowie die Dominanz westlicher NGOs (Vedder 2007: 14). Für eine globale<br />

Klimabewegung stellen diese Punkte allerdings ein durch innere Reformen lösbares<br />

Problem dar. Zum einen könnte sich eine tatsächlich globale Bewegung bereits durch<br />

ihre Zusammensetzung oder spätestens die repräsentative und transparente Besetzung<br />

der Leitungsebene von Bewegungsorganisationen vor dem Vorwurf westlicher<br />

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