Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
Möglichkeiten und Grenzen von weit reichenden Policy-Veränderungen in einem<br />
unveränderten Polity-Rahmen gesucht. Zu fragen ist danach, welche Voraussetzungen<br />
auf der Ebene von Politics erfüllt sein müssen, damit diese Veränderungen möglich<br />
werden, bzw. welche politischen Prozesse ausgelöst werden, die die<br />
Reformbemühungen eventuell wieder untergraben und verhindern. Die Analytik der<br />
Untersuchung des Normalmodus orientiert sich an einem nation<strong>als</strong>taatlichen System,<br />
weil hier in abstrakter Form die Dynamik von Reformprozessen besser abgebildet<br />
werden kann. Die Analytik erscheint aber prinzipiell übertragbar auf andere Formen<br />
politischer Institutionalisierung, etwa auf der Ebene internationaler Regime. Es kann<br />
hier zudem nicht Aufgabe sein, eine Gesamtbilanz der klimapolitischen Aktivitäten im<br />
Vergleich der OECD-Länder und auf Ebene der internationalen bzw. supranationalen<br />
Einrichtungen vorzulegen. Vielmehr soll der ‚Normalmodus’ daraufhin befragt werden,<br />
ob es in ihm besondere Potentiale gibt, die eine weitaus schnellere Inangriffnahme der<br />
klimapolitischen Aufgaben ermöglichen könnten <strong>als</strong> bisher zu beobachten ist.<br />
2.1 Formen der klimapolitischen Aktivierung<br />
Im ‚Normalmodus’ staatlicher Institutionen tritt Politik in der Gestalt dreier Gewalten<br />
auf, die je für sich und natürlich auch in ihrem Zusammenwirken klimapolitisch aktiv<br />
werden können, Legislative, Exekutive und Judikative. Dieser Ansatzpunkt bei der<br />
klassischen Gewaltenteilungsanalytik (Möllers 2008) kann die Bedingungen effektiver<br />
Reformpolitik und ihrer Folgen für deren Legitimation besser, weil abstrakter darstellen<br />
<strong>als</strong> andere Analytiken – auch wenn die Möglichkeiten der direkten Übertragbarkeit auf<br />
nicht-nation<strong>als</strong>taatliche Systeme begrenzt sind. In der folgenden, an den drei Gewalten<br />
entlang geführten Debatte werden Formen eines „klimapolitischen Aktivismus“<br />
analysiert. Unter Aktivismus werden Verhaltensweisen verstanden, die den gegebenen<br />
institutionellen Rahmen derart nutzen, dass ein intensiver Einsatz für eine radikale und<br />
schnelle klimapolitische Wende stattfindet. Die Untersuchungsfrage lautet: Kann es im<br />
gegebenen institutionellen Rahmen politischer Systeme und Regime auf Seiten<br />
bestimmter Gewalten und Akteure einen Aktivismus geben, der derart<br />
7