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5.7 Gesamtbewertung
Die Idee einer die klimapolitische Wende stützenden transnationalen sozialen
Bewegung ist viel versprechend. Die Zivilgesellschaft verfügt über ein
wirkungsmächtiges und demokratisch legitimes Arsenal an Einflussinstrumenten,
vernetzt sich international immer stärker und zeigt insbesondere beim Thema
Klimagerechtigkeit breites und steigendes Interesse. Obwohl viele Voraussetzungen
gegeben sind, ist die Bildung einer globalen Klimabewegung bisher nicht erfolgt und
schwer zu prognostizieren. Zentrale Hindernisse könnten dabei die Heterogenität der
Gruppen, die zwiespältige Wirkung großer NGOs und das die Koordinierung zwar
erleichternde, aber den Eintritt in eine reale Protestphase womöglich behindernde
Internet sein. Insbesondere die großen Klimakonferenzen schaffen es aber, die
Klimagruppen zur Solidarisierung und Aktion zu bewegen. Denkbar ist auch, dass eine
sich wechselseitig fördernde Beziehung zwischen staatlichen bzw. internationalen
Instanzen und der Klimabewegung entsteht. Direkte und indirekte öffentliche Förderung
der Klimabewegung könnte jene Einflusskräfte stärken, die wiederum die innere
Durchsetzungsfähigkeit einer Klimaerträglichkeitspolitik gegenüber anderen Politiken
erhöht.
6 Folgerungen
Die politikwissenschaftliche Untersuchung von Governance-Formen und
Akteurskonstellationen, in denen eine möglichst schnelle und wirksame Bekämpfung
des Klimawandels möglich sein könnte, kann kein Ergebnis stützen, das den
entscheidenden Beitrag von einem spezifischen Governance-Design allein oder einem
bestimmten (kollektiven, korporativen) Akteur allein erwartet. Weder eine neue,
weniger inklusive intergouvernementale Form globalen Regierens noch ein einzelner
Akteur wie eine Weltklimabewegung, ein Gericht, ein Staatschef eines großen Landes
oder ein Gremium/Gipfeltreffen wie die G8/G20 kann die klimapolitisch
wünschenswerte schnelle Veränderung im Weltmaßstab herbeiführen. Zu erhoffen ist in
diesem Sinne nur ein Zusammenwirken mehrerer Akteure in einer besonders günstigen
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