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1.1 Die Umweltintegration in der Weltbank<br />

1.1.1 Die Institutionalisierung des Umweltschutzes in der Weltbank<br />

Die Weltbank wurde 1944 in Bretton-Woods zusammen mit dem Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) gegründet. 5 Ebenso wie der IWF ist die Weltbank eine<br />

Sonderorganisation der UN. Ursprünglich war es ihr Ziel, den Wiederaufbau nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zu fördern und in Zusammenarbeit mit dem Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) stabile Währungen zu schaffen. Später wurde es ihre Hauptaufgabe,<br />

die Armut in der Welt zu bekämpfen und die Lebensbedingungen der Menschen in den<br />

Entwicklungsländern zu verbessern. Sie gilt <strong>als</strong> wichtigster Geldgeber für Projekte in der<br />

Entwicklungszusammenarbeit. Das von den Mitgliedstaaten besetzte Exekutivdirektorium<br />

entscheidet über die Kreditvergabe; das Sekretariat ist für die Vorbereitung der<br />

Entscheidungen zuständig. Die Hinwendung zum Thema Umweltschutz setzte in der<br />

Weltbank – genauer: im Sekretariat – in den 1970er Jahren ein. Seither ist zwar zu<br />

beobachten, dass die Weltbank ihre Bemühungen zum Umwelt-Mainstreaming intensiviert<br />

hat. Dennoch weisen interne Weltbank-Berichte nach, dass es Probleme mit der Umsetzung<br />

der eigenen Mainstreaming-Strategie 6 gibt (Lindenthal 2010 i.E).<br />

Bereits 1970 richtete die Weltbank intern ein Umweltbüro ein und galt daher zunächst <strong>als</strong><br />

Pionier des Umweltschutzes. Dennoch fehlte es lange Zeit an einer konsistenten<br />

Umweltschutzstrategie (Park 2007: 539). 1975 gab sich das Sekretariat erste<br />

Umweltrichtlinien, allerdings wurden diese unverbindlichen Empfehlungen in der Praxis<br />

zumeist ignoriert (Gehring/Kerler 2007: 230). Bis zum Jahr 1983 hatte das Umweltbüro der<br />

Weltbank lediglich drei Umweltexperten rekurriert, die allerdings erst in einer späten Phase in<br />

das Verfahren zur Projektvergabe, das die Weltbank für die von ihr finanzierten Projekte<br />

vorsieht, einbezogen wurden und die nur selten Empfehlungen zum Umweltschutz<br />

aussprachen (Gehring/Kerler 2007: 230; Nielson/Tierney 2003: 253). 1987 wurde das<br />

Umweltbüro zu einer Umweltabteilung erweitert und deren Personal auf 30 Mitarbeiter<br />

aufgestockt. Darüber hinaus sagte der Weltbank-Präsident zu, dass eine neue Kategorie von<br />

Umwelt-Darlehen eingeführt würde (Nielson/Tierney 2003: 258).<br />

5 Die Weltbankgruppe besteht aus fünf Organisationen: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />

(IBRD), Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), Internationale Finanz-Corporation (IFC), Multilaterale<br />

Investitions-Garantie-Agentur (MIGA), Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />

(ICSID). Im allgemeinen Sprachgebrauch sind die IBRD und die IDA gemeint, wenn von der Weltbank die Rede<br />

ist.<br />

6 Die Weltbank definiert Umwelt-Mainstreaming <strong>als</strong> vollständige Internalisierung von Umweltaspekten in die<br />

Tätigkeiten der Weltbank (World Bank 2001: 11).<br />

5

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