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der Weltbank einhält. Insofern, <strong>als</strong> betroffene Personen Beschwerde gegen die<br />

Entscheidungen der Weltbank einreichen können, ist diese der Zivilgesellschaft gegenüber<br />

rechenschaftspflichtig (Gehring/Kerler 2007: 231-235).<br />

Während der Amtszeit des Weltbank-Präsidenten Wolfensohn (1995-2005) wurden in der<br />

Weltbank Rationalisierungsprozesse in Gang gesetzt und Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. In der Folge verschlechterte sich die Umsetzung von Umweltschutzzielen.<br />

Entscheidungsbefugnisse wurden an country directors delegiert, so dass<br />

Umweltschutzrichtlinien unterschiedlich strikt angewendet wurden. Regionale Teams wurden<br />

für die Überprüfung von Umweltauswirkungen der Weltbankprojekte verantwortlich<br />

gemacht. Eine Untersuchung des Inspektionsausschuss ergab, dass einige Mitarbeiter die<br />

Umweltschutzstandards nicht ernst nahmen und deren strikte Einhaltung daher nicht<br />

einforderten (Marschinski/Behrle 2007: 23).<br />

Unter dem Titel „Making Sustainable Commitments” veröffentlichte die Weltbank im<br />

Jahr 2001 erstm<strong>als</strong> eine Umweltstrategie. Diese Strategie hob die Bedeutung der<br />

Berücksichtigung von Umweltaspekten in nationalen Entwicklungsprogrammen,<br />

Sektorstrategien und Investitionen hervor (World Bank: 2001). In dieses Strategiepapier<br />

flossen die Erkenntnisse der unabhängigen Evaluierungsgruppe der Weltbank ein, die einige<br />

Schwierigkeiten mit dem Umwelt-Mainstreaming zu Tage gefördert hatte. Kritisiert wurde<br />

u.a., dass sich innerhalb der Weltbank nur eine kleine, spezialisierte Gruppe mit<br />

Umweltbelangen befasst. Die übrigen Mitarbeiter würden das Thema Umwelt <strong>als</strong><br />

eigenständige Agenda betrachten, nicht jedoch <strong>als</strong> festen Bestandteil ihrer eigentlichen<br />

Aufgaben bei der Unterstützung von Entwicklungsprozessen und der Verminderung von<br />

Armut in Entwicklungsländern. Die Gestaltung und Leistung sowohl von Sektor-Projekten <strong>als</strong><br />

auch von spezifischen Umweltprojekten sollte hinsichtlich der Berücksichtigung von<br />

Umwelterfordernissen verbessert werden. Um die Umweltintegration zu fördern, sollten<br />

innerhalb der gesamten Weltbank klare Verantwortlichkeiten festgelegt und Anreize<br />

geschaffen werden. In diesem Zusammenhang wurden Fortbildungsmaßnahmen für<br />

Mitarbeiter in Aussicht gestellt sowie eine Erhöhung der entsprechenden Ausgaben <strong>als</strong><br />

notwendig betrachtet.<br />

2008 wurde die seither zu beobachtende Umweltbilanz durch die unabhängige<br />

Evaluationsgruppe der Weltbank evaluiert. Die Evaluationsgruppe resümierte, dass die<br />

Weltbank seit 1990 <strong>als</strong> „advocate for the environment“ (World Bank 2009: 1) Fortschritte<br />

gemacht habe. Dennoch gelte es, die Berücksichtigung von Umweltaspekten in nationalen<br />

Entwicklungsprogrammen zu verbessern. Konkret wurde u.a. vorgeschlagen, die<br />

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