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Global Governance. G8 wie G20 sind nichts anderes <strong>als</strong> ein ‚Club’ von Staaten, die aber<br />
Themen verhandeln, die sich auch auf andere Länder bzw. die ganze Welt beziehen.<br />
Alternativ zu diesem Trend Richtung Exklusivität unter Beibehaltung des<br />
intergouvernementalen Grundansatzes sind in der wissenschaftlichen Literatur zu<br />
climate governance Überlegungen vertreten, die auf transnationale Formen der<br />
Vernetzung und Steuerung ohne Einbeziehung von Staaten setzen. Hier stehen die non-<br />
nation-state actors im Vordergrund (Okereke 2009). Städte (dazu auch Toly 2008, Kern<br />
2009), Regionen, Unternehmen und NGOs wirken in ihren jeweils eigenen<br />
Handlungsfeldern <strong>als</strong> klimapolitische Aktivisten und erreichen durch ihre Vernetzung<br />
(und durch den Druck, den sie auf Staaten ausüben) das Niveau transnationaler<br />
Normsetzung (Andonova 2007). Die Hoffnung auf Unternehmen <strong>als</strong> Träger einer<br />
klimaverträglichen Politik (Kolk 2008) steht entschiedener Skepsis gegenüber (Orr<br />
2009). Derartige Transnationalisierungs- und Netzwerkkonzepte (Enders 2008, Schreurs<br />
2008, Bäckstrand 2008) können aber nicht zeigen, wie verbindliche Regelungen schnell<br />
und wirksam implementiert werden können. Als Vorbilder und Vorreiter können<br />
derartige Vernetzungen und zivilgesellschaftliche Governance-Formen durchaus<br />
wichtige Funktionen übernehmen, doch ist ohne die nation<strong>als</strong>taatliche<br />
Handlungskapazität nicht vorstellbar, wie rein gesellschaftlich gesetzte Normen<br />
dauerhaft und robust implementiert und eingehalten werden können. Mindestens die<br />
indirekte Inanspruchnahme der nationalen Justiz- und Verwaltungskapazitäten ist dazu<br />
erforderlich. So kommt die Rolle derartiger Transnationalisierungen einerseits der<br />
Funktion von sozialen Bewegungen nahe, andererseits verfügen Städte und auch<br />
Regionen über die Kapazität zu kollektiv verbindlichen Entscheidungen und<br />
Unternehmen über die Fähigkeit, neue Produkte einzuführen, die höheren<br />
Umweltstandards entsprechen,. Das Niveau der Verbindlichkeitserzeugung ist <strong>als</strong>o<br />
deutlich höher, reicht aber nicht entfernt an das von nation<strong>als</strong>taatlichen politischen<br />
Systemen heran.<br />
Entsprechend wird hier die Rolle der neuen Formen exklusiver Intergouvernementalität<br />
im Zentrum stehen. Die klimapolitische Relevanz der G8 ist nicht allseits bekannt und<br />
beachtet, vermutlich weil die G6/G7/G8 sich seit ihrer Gründung <strong>als</strong> Treffen der<br />
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