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EEG verpflichtet, Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. In einem<br />
physischen Sinn bezieht jeder Endverbraucher daher ohnehin einen entsprechenden<br />
Anteil an Strom aus erneuerbaren Energiequellen.<br />
Auch wenn ein Verkauf von physisch reinem Strom aus erneuerbaren Energien aus<br />
diesen Gründen nicht möglich ist, können Ökostrom-Angebote dennoch zur<br />
wirtschaftlichen Förderung von erneuerbaren Energien dienen. Dafür werden zwei<br />
unterschiedliche Modelle genutzt, das Händlermodell und das Fondsmodell. Beim<br />
Fondsmodell wird auf den Strompreis ein Aufpreis aufgeschlagen, der zur finanziellen<br />
Förderung von erneuerbaren Energieanlagen verwendet werden soll. Dies kann sowohl<br />
eine Förderung von Investitions- <strong>als</strong> auch Betriebskosten beinhalten. xvii<br />
Beim Händlermodell sollen tatsächlich in der Höhe des Verbrauchs durch Ökostrom-<br />
Kunden Stromanteile aus nachhaltigen Energiequellen bereitgestellt werden. Allerdings<br />
dürfen diese nicht aus Anlagen stammen, die ohnehin wegen der Förderung nach dem<br />
EEG wirtschaftlich betrieben werden können. Vielmehr sollen Projekte gefördert<br />
werden, die im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht oder nicht<br />
ausreichend gefördert werden. In der Praxis sind dies vor allem ausländische Anlagen,<br />
z.B. norwegische Wasserkraftwerke, die oft bereits seit vielen Jahren bestehen. Oft wird<br />
der Strom aus den erneuerbaren Energiequellen daher gar nicht in das deutsche<br />
Stromnetz eingespeist. Vielmehr lassen sich Anlagenbetreiber im Ausland zertifizieren,<br />
dass sie eine bestimmte Menge an Strom aus nachhaltige Quellen hergestellt haben. Der<br />
„Ökostrom“-Handel beruht dann auf dieser Zertifizierung des „Umweltnutzen“, der<br />
getrennt vom physischen Strom gehandelt wird. Über ein internationales<br />
Zertifikathandelssystem (Renewable Energy Certificate System - RECS) können diese<br />
Zertifikate dann an Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verkauft werden,<br />
um Strom aus konventionellen Kraftwerken zu „veredeln“. Dabei wird der<br />
„Umweltnutzen“ vom Strom im physischen Sinne durch die Zertifikation getrennt<br />
handelbar gemacht. Da in Norwegen ein Großteil des Stroms seit längerer Zeit aus<br />
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http://www.ifeu.de/energie/pdf/DiskussionspapierOekostrom_%20ifeuOeko%20WI%20Oe2%20final1.p<br />
df, S. 3.<br />
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