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Die politische Konstellation, in der die Chance für eine schnelle, nachhaltige und<br />

wirksame klimapolitische Wende gegeben ist, müsste daher umfassen: übergroße<br />

Mehrheiten in wichtigen Nation<strong>als</strong>taaten, hegemoniale Rolle der G8/G20, begleitender<br />

politischer Druck durch eine Weltklimabewegung, Konzentration der politischen<br />

Aufmerksamkeit auf ein Interventionsfeld und Hinzutreten einer oder mehrerer lokaler<br />

Krisen mit Bezug zu diesem Interventionsfeld und weltweiter Aufmerksamkeit. Erst in<br />

einer derartigen Konstellation, so kann – vor dem Hintergrund politikwissenschaftlichen<br />

Wissens über die Funktionsweise politischer Systeme und Regime – vermutet werden,<br />

könnte eine grundlegende Klimawende im Sinne der u.a. vom <strong>WBGU</strong> aufgestellten<br />

Zielsetzungen gelingen.<br />

Eine derartige Konstellationsanalyse ist immer noch unterkomplex, weil sie die<br />

Zeitdimension nicht hinreichend einbezieht. Sie stellt die Zeit still, indem sie eine<br />

Konstellation zu einem Zeitpunkt/-raum herausstellt, für die eine höhere Reformchance<br />

gegeben ist. Angemessener ist eine dynamische Analyse, die bestimmte Abfolgen von<br />

Konstellationen <strong>als</strong> diejenigen auszeichnet, die eine höhere oder niedrigere Chance für<br />

eine erfolgreiche Klimapolitik bieten. In einem derartigen Analyseverständnis könnte<br />

der Fehlschlag der Kopenhagener Konferenz eine ganz andere Bedeutung erhalten <strong>als</strong> in<br />

dem hier gewählten ‚komparativ-statischen’ Ansatz. Kopenhagen stand im Kontext der<br />

vorliegenden Analyse für die generellen Schwierigkeiten, die eine inklusive<br />

intergouvernementale Struktur globalen Regierens kennzeichnet. Der Fehlschlag der<br />

Konferenz verdeutlicht die <strong>als</strong> generelles Problem unterstellte Problematik dieses<br />

Governance-Typus. Im Vergleich zu anderen Formen des Regierens, wie etwa<br />

exklusiven Formen des Intergouvernementalismus im G8/G20-Regime, weisen UN-<br />

Konferenzen für sich betrachtet Nachteile auf (komparativ-statische Perspektive). In<br />

einer dynamischen Perspektive kann das Versagen dieses Konferenzregimes aber<br />

sowohl zu einer erneuten und intensivierten Anstrengung auf dieser Ebene <strong>als</strong> auch zur<br />

Suche nach Alternativformen globalen Regierens führen. Es ist mithin innerhalb der<br />

Grundform des inklusiven Intergouvernementalismus eine sich selbst steigernde<br />

Dynamik vorstellbar <strong>als</strong> auch eine besondere Dynamik, die die gesamte Konstellation<br />

aus UN, internationalen Regimen, G8, G20, Nation<strong>als</strong>taaten etc. derart umstrukturiert,<br />

dass sich eine neue Chancenstruktur herausbildet. Das Scheitern der Kopenhagener<br />

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