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der Bewegung. „In the wake of the Chernobyl Accident […], the movement made a<br />

spectacular comeback, reaching higher levels of activity than at any time during the<br />

1970s“ (Koopmans 1995: 201). Konkret ist es etwa fraglich, ob ohne Tschernobyl und<br />

die von ihr geprägte neuerliche Protestwelle erste Gespräche über den Ausstieg aus der<br />

Atomkraft in Deutschland bereits Anfang der 1990er Jahre stattgefunden hätten. Dies<br />

passt zur These externer Schocks, die zu ungeahnten Dynamiken und Veränderungen<br />

führen können und damit eine Art Gelegenheitsfenster darstellen. Zweitens verfügte die<br />

Bewegung mit den Orten der Kraftwerksbauten über etliche „Focal Points“. Dies sind<br />

gemeinsame Kristallisationspunkte, welche die Zusammenarbeit der Bewegung<br />

erleichtern und ihr auch in der Außendarstellung einen Mittel- oder Orientierungspunkt<br />

verleihen und so den unvorteilhaften Eindruck diffuser Identität mit unklaren Ziel- und<br />

Handlungsvorstellungen vermeiden (Koopmans 1995: 167).<br />

5.6 Erfolgsfaktoren<br />

Die Forschung hat zahlreiche Faktoren (u.a. auch aus der Analyse schnell gewachsener<br />

Bewegungen wie der der Globalisierungsgegner, Chase-Dunn, Gills 2005; Beyeler,<br />

Kriesi 2003) für den Erfolg sozialer Bewegungen bestimmt.<br />

1. Ressourcen: Ein grundlegender Faktor für den Erfolg sozialer Bewegungen sind<br />

deren Ressourcen. Unter diesen Begriff fallen erstens materielle Ressourcen wie die<br />

Verfügbarkeit von Büro- und Versammlungsräumen, die technische Ausstattung oder<br />

Gelder für Honorarkräfte, Reisen, Werbekampagnen und anderes. Zweitens bilden die<br />

in einer Bewegung aktiven Menschen ihre „humanen Ressourcen“. Sie bringen nicht<br />

nur Zeit und Arbeitskraft ein, sondern verfügen über wichtige Fähigkeiten wie Know-<br />

How zur Nutzung des Internets für Bewegungszwecke, Pressearbeits-, Protest- oder<br />

Organisationserfahrung (Roth, Rucht 2008: 654; Della Porta 2006: 116; Paulsen,<br />

Stallmann, Zimmer 2008: 64). Diese Ressourcen sollten sich laut Roth und Rucht<br />

(2008: 654) in einem organisatorischen Kern bündeln, der für den Erfolg einer sozialen<br />

Bewegung von großer Bedeutung ist. Von dort aus kann die Bewegung koordiniert<br />

sowie nach außen vertreten werden, wodurch sich ihr Einfluss und ihre Attraktivität<br />

erhöht.<br />

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