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Modell, das ein Höchstmaß an Dauerhaftigkeit und damit klimapolitischer Wirksamkeit<br />
erzeugt.<br />
Exekutivischer Aktivismus kann auf fehlende Folgebereitschaft seitens der betroffenen<br />
Bürger und Bürgerinnen stoßen. Diese kann sich in unmittelbar fehlender<br />
Umsetzungsbereitschaft äußern, dann entsteht die Frage der Kontroll- und<br />
Sanktionsfähigkeit der Bürger durch die staatlichen Instanzen. Sie kann aber auch den<br />
Weg der rechtlichen Überprüfung des Verwaltungshandelns annehmen. Wenn der<br />
exekutivische Aktivismus nicht mit einer Nachvollziehbarkeit auf Seiten der Judikative<br />
verbunden ist, läuft die verwaltungsgestützte Klimapolitik in die Leere und scheitert an<br />
der dritten Gewalt. Schließlich ist ebenso an die gesetzgeberische Reaktion auf den<br />
verwaltungsseitigen Aktivismus zu denken, auch hier kann das Tor verschlossen<br />
werden, das den Exekutiven den Weg zu einer Klimaverträglichkeitspolitik geebnet<br />
hatte.<br />
Bleibt der mediale Aktivismus. Auch hier ist die Wirksamkeitsfrage an die<br />
Dauerhaftigkeit der Herstellung öffentlicher Aufmerksamkeit und Prägung<br />
hegemonialer Deutungsmuster gebunden. Angesichts der inneren Logik von modernen<br />
Mediensystemen wird mit der Zeit die thematische Abwechslung immer attraktiver,<br />
mithin auch die Möglichkeit, anti-klimapolitische Themen aufzuwerfen. Die<br />
Negativseiten der Klimapolitik könnten so immer mehr in den Vordergrund rücken,<br />
insbesondere dann, wenn in Teilen der Gesellschaft ein Abrücken von einem einmal<br />
gefassten klimapolitischen Kurs zu beobachten ist.<br />
2.4 Demokratische Legitimität<br />
Ein legislativer Aktivismus stößt in einem demokratischen Gemeinwesen auf keinerlei<br />
legitimatorische Bedenken. Er ist Ausdruck einer die Impulse der Klimaforschung<br />
aufnehmenden kollektiven Willensbildung. Die Legitimationssituation sieht für<br />
richterlichen und exekutivischen Aktivismus jedoch deutlich anders aus. Diese zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass sie am deklarierten Willen des Gesetzgebers vorbei<br />
weitergehende klimapolitische Ziele verfolgen. Verwaltungs- und Richterstaatlichkeit<br />
sind die potentiellen Folgen. Auch wenn die Legitimationsketten auf personaler Ebene<br />
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