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5.3 Wirksamkeit einer Weltklimabewegung im Erfolgsfall<br />
Eine Weltklimabewegung könnte in mehreren Bereichen Wirksamkeit entfalten.<br />
Grundlegend kann zwischen externen und internen klimapolitischen Effekten<br />
unterschieden werden: Im Bereich externer Effekte könnte eine weltweite Bewegung<br />
Druck auf die UN-Klimaverhandlungen ausüben. Durch die im Falle ihres Entstehens<br />
und Wachstums erwartbare mediale Aufmerksamkeit könnte sie Kritik an der<br />
Verhandlungsführung üben und etwa einzelne Staaten durch gezielte Kampagnen zu<br />
kooperativem Verhalten bewegen. Neben der Förderung eines schnelleren<br />
Verhandlungsabschlusses könnte sie auch den Inhalt des neuen Klimaregimes<br />
verändern, indem sie etwa auf eine stärkere Berücksichtigung der Klimagerechtigkeit<br />
pochen würde. Dies wäre vor dem Schwerpunktcharakter dieses Themas für viele<br />
NGOs zu erwarten. Autorität würde die Weltklimabewegung aus der medialen Präsenz,<br />
ihren Vorschlägen <strong>als</strong> auch aus der Anzahl und Pluralität ihrer Mitglieder sowie ihrer<br />
Strategie- und Kampagnenfähigkeit (einschließlich gezielter Proteste und Blockaden<br />
gegen einzelne Länder, Parteien oder Firmen) schöpfen. Der Erfolg des externen<br />
Einflusses hängt aber nicht zuletzt von den Fähigkeiten der unter Druck gesetzten<br />
Akteure ab. Die Staatengemeinschaft könnte zwar von einer Bewegung zu weit<br />
reichenden Klimaverträgen oder der Verabschiedung von Decarbonisierungsfahrplänen<br />
gedrängt werden. Ob alle Länder diese dann aber umsetzen, ist von der Bewegung nur<br />
noch bedingt beeinflussbar. So könnte viele Staaten die Notwendigkeit eines<br />
verlässlichen bürokratischen Apparats, mächtige nationale Vetoplayer oder fehlendes<br />
Geld daran hindern, eine klimafreundliche Umgestaltung der Wirtschaft und der<br />
Infrastruktur trotz internationaler Abkommen zu realisieren.<br />
Unter internen Effekten wäre eigenes Handeln der Mitglieder einer weltweiten<br />
Klimabewegung zu verstehen. Diese agierte dann <strong>als</strong> Vorreiter und Vorbild. So gibt es<br />
bereits heute mehrere zivilgesellschaftliche Netzwerke und NGOs, deren Mitglieder<br />
sich persönlich zu Verbrauchs- und Emissionsverzichten bekennen und dies in der<br />
Gemeinschaft dokumentieren. Hierunter fällt die Schweizer Organisation MyBluePlanet<br />
genauso wie Utopia. Eine Bewegung aus mehreren Millionen Menschen könnte – auch<br />
aufgrund der hohen Emissionswerte der Industriestaatenbewohner (<strong>WBGU</strong> 2009: 29) –<br />
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