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Vorstellungen zugunsten der erst losen Anpassung an eine neue Sicht der Dinge<br />

revidieren werden. Widerstände treten mit zum Teil erheblicher Verzögerung auf und<br />

können genau dann, wenn die kontinuierliche Implementierung der neuen Maßnahmen<br />

erforderlich ist, den Erfolg des gesamten klimapolitischen Unternehmens gefährden.<br />

Das Kriterium der Schnelligkeit der Etablierung einer klimapolitischen Wende ist um<br />

das der Nachhaltigkeit zu ergänzen. Nachhaltigkeit ist aber nur gegeben, wenn eine<br />

politische Konstellation, die den klimapolitischen Wandel trägt, für einen längeren<br />

Zeitraum, sagen wir zwanzig Jahre, Bestand hat oder sich – bei innerem Wandel –<br />

immer wieder so erneuert, dass die Grundunterstützung dieses Kurses erhalten bleibt.<br />

Damit steigen aber die Anforderungen an die gesuchte politische Kräftekonstellation<br />

weiter. Der gesuchte kurzfristige Erfolg muss so wenige politische Opfer kosten, dass<br />

mit Gegenbewegungen und größeren Rückschlägen für einen längeren Zeitraum nicht<br />

gerechnet werden muss. Damit ist aber nur zu rechnen, wenn die klimapolitische Wende<br />

<strong>als</strong> sozial, ökonomisch und politisch stark integrativ angelegte Politik angelegt ist und<br />

<strong>als</strong> solche verstanden werden kann. Ein hohes Maß politisch-ideologischer Integration<br />

verbunden mit einer Einbeziehung vieler Interessen und Interessengruppen ist aber bei<br />

der Streuung klimapolitischer Maßnahmen über alle Politikfelder und ökonomischen<br />

Sektoren kaum zu erwarten. Die Multidimensionalität der Klimapolitik und ihr<br />

Querschnittscharakter werden ihr angesichts der Anforderungen an nachhaltig<br />

integrative Politik zum Verhängnis. Man kann nicht in sehr vielen Politikfeldern<br />

gleichermaßen Bündnisse und Koalitionen schmieden und über einen längeren Zeitraum<br />

sichern. Die Kriterien der Schnelligkeit und Nachhaltigkeit, die sich nur im Konzept<br />

integrativer Politik zusammenfinden, sind daher weit eher (oder: nur) zu erfüllen, wenn<br />

sich klimapolitische Radikalität auf ein Politikfeld, ein zentrales Interventionsfeld<br />

konzentriert, wenn sich Klimapolitik in einem Einzel-Projekt bündelt. Nur wenn ein<br />

derartiger Kern der Klimapolitik in einem klar umrissenen Policyfeld <strong>als</strong> dem Bereich<br />

des entscheidenden Eingriffs und der entscheidenden Maßnahmen definiert werden<br />

kann, ist die Chance einer integrativen Klimawende-Politik gegeben. Dieses Feld zu<br />

identifizieren, ist hier nicht die Aufgabe, nur muss es die Anforderung erfüllen, die<br />

drastische Einschränkung der CO2-Produktion mit einer ökonomisch aussichtsreichen<br />

Politik für eine Mehrzahl der oben genannten Bevölkerungsgruppen anzubieten.<br />

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