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i. Regionale Bündelung<br />
ii. Internationale Organisationen<br />
6. Die pluralen Formationen stehen in Wechselwirkungen zueinander. Diese<br />
bestehen nicht nur aus Kollisionen, sondern auch aus Ergänzungsverhältnissen.<br />
Staatliche Governance ist nicht nur Opfer, sondern häufig auch Anstoßgeber.<br />
7. Will man die Regeln, die die Wechselwirkungen gestalten, systematisieren und<br />
fortentwickeln, darf dies nicht losgelöst von der jeweiligen Eigenart der<br />
beteiligten Teilordnung, der Besonderheit der Relation zwischen zwei<br />
Ordnungen und der Art der Wechselwirkung zwischen ihnen geschehen.<br />
8. Ob die pluralen Formationen für den Klimaschutz wirksam werden, kann am<br />
besten konflikttheoretisch erfasst werden. Maßgeblich ist das politische<br />
Kräfteverhältnis der Ressourcenschützer und Ressourcenverbraucher.<br />
9. Eine soziale Bewegung für den Klimaschutz besteht kaum, weil der Gegner, der<br />
zu bekämpfen ist, weitgehend die Akteure selbst sind. Aus einer Schizophrenie<br />
von Einsicht und Verhalten kann schlecht Protest hervorgehen.<br />
10. Für die kapitalistischen Weltregionen (für die anderen wären entsprechende<br />
Abalysen erst noch durchzuführen) ist eine „Landnahme“ charakteristisch, die<br />
auf immer mehr natürliche Ressourcen, nunmehr auch das Klima, zugreift.<br />
11. Der spätkapitalistische Staat spielt eine Doppelrolle: er stützt die<br />
Kapitalverwertung, verteidigt zugleich aber auch öffentliche Güter gegen deren<br />
Zugriff. Dies hat entgegen chilistischen Untergangsszenarien zu einer<br />
erheblichen Anpassungsfähigkeit der kapitalistisch geprägten Staaten geführt.<br />
Insofern besteht ein Spielraum für Klimaschutzpolitik.<br />
12. Ob dieser Spielraum angesichts der Dramatik der Situation ausreicht, ist zu<br />
bezweifeln. Ohne Krisen einschließlich massenhafter Migration und<br />
klimabedingter Gewaltsamkeit wird es kaum fundamentalen Wandel geben.<br />
13. Das „Bohren dicker Bretter“ nötigt dennoch zur Arbeit an kleinen Schritten.<br />
Hierzu gehört die Optimierung von Strategien und Instrumenten.<br />
14. Besonders aussichtsreich sind strukturpolitische Strategien, d.h. solche, die die<br />
Regulierung von Verhalten überflüssig machen, indem sie einerseits Gelegenheit<br />
zu Alternativen schaffen und andererseits Bedürnisse neu interpretieren.<br />
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