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Im Bereich der Energieversorgung können die beiden Modelle gesellschaftlicher<br />
Einflussnahme beispielhaft verglichen werden: zum einen wird - unter Beteiligung der<br />
großen Energieversorger - ein auf Zertifizierung beruhender Ökostromhandel betrieben;<br />
daneben verstärkt sich, unterstützt durch die garantierte Einspeisevergütung, der Trend<br />
zur Bürgerbeteiligung an einer dezentralen, nachhaltigen und energieeffizienten<br />
Energieversorgung.<br />
Mit den neuen Wahl- und Einflussmöglichkeiten für Bürger im Energiesektor geht ein<br />
Bewußtseinswandel einher, der insbesondere im Fall der dezentralen Energieversorgung<br />
oft mit großem persönlichen Engagement und lokalem Gemeinsinn verbunden sind:<br />
anstatt sich schicks<strong>als</strong>ergeben in die Entscheidungen der nationalen oder Europäischen<br />
Politik zu finden, erscheint es möglich, eigeninitiativ nachhaltige Energien zu fördern<br />
oder gar „energieautarke Regionen zu schaffen“. xii Dabei geht es nicht nur darum,<br />
erstarrte Strukturen bei den großen Energiekonzernen aufzubrechen. Vielmehr finden<br />
sich auf lokaler Ebene tatsächlich oft Möglichkeiten der dezentralen Energieversorgung,<br />
die von großen Unternehmen schwer erschlossen werden können. Oft geht es darum,<br />
die spezifischen Gegebenheiten und Kooperationsmöglichkeiten vor Ort zu nutzen. Dies<br />
setzt eine Vertrautheit mit den dort vorhandenen Strukturen voraus.<br />
Im Folgenden sollen kurz die beiden Entwicklungen hin zum Ökostromhandel und zur<br />
Dezentralisierung der Energieversorgung und ihr gesellschaftliches Reformpotential<br />
dargestellt werden.<br />
Handel mit „Ökostrom“-Zertifikaten<br />
Die Versorgung mit so genannten „grünen Angeboten“ im Bereich der<br />
Stromversorgung, kurz: „Ökostrom“, liegt im Trend. Im Jahr 2008 sollen mehr <strong>als</strong> 2<br />
Millionen Haushalte entsprechende Angebote von ihrem Energieversorger bezogen<br />
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xii So etwa G. Litmathe, Verbandsdirektor vom Genossenschaftsverband Weser-Ems, zitiert in: I.<br />
Rutschmann: „Genossenschaften auf dem Vormarsch“, Photon 2/2009, S. 78, 81.<br />
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