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wirtschaftspolitisch führenden westlichen Staaten verstanden – mit wirtschafts- und<br />
finanzpolitischen Fragen <strong>als</strong> wichtigstem Thema der angestrebten Koordinierung. Das<br />
Spektrum der Themen hat sich jedoch erheblich erweitert bis hin zu einer Art<br />
Allzuständigkeit, die an staatliche politische Systeme erinnert. ii Während die G8<br />
zunächst – beim ersten Treffen 1975 in Rambouillet, dam<strong>als</strong> noch ohne Kanada und<br />
Russland <strong>als</strong> G6 – <strong>als</strong> Forum konzipiert war, das weltwirtschaftliche Probleme beraten<br />
sollte, weitete sich die Agenda schon zu Beginn der 1980er Jahre hin zu<br />
Sicherheitsfragen und im Verlauf der 1990er und 2000er Jahre zu Fragen der<br />
Entwicklungspolitik, der Terrorismusabwehr und der Umweltpolitik. Diese<br />
thematischen Weiterungen gelten nicht nur für die Gipfeltreffen der Staatschefs. G8-<br />
Umweltministertreffen finden seit 1994 jährlich statt. Dem ging ein erstes Treffen der<br />
Umweltminister 1992 in München voraus (Hajnal 2007). Der Klimawandel ist in den<br />
letzten Jahren zu einem Schwerpunktthema des G8-Prozesses avanciert (Gnath/Reimers<br />
2009: 8), auch wenn die öffentliche Resonanz gegenüber der Konferenzfolge im<br />
Rahmen der UN noch zurücksteht. Entsprechend mag es überraschend sein, dass die<br />
Kernaussage der vorliegenden Literatur sehr positiv ausfällt: Den G8-Treffen wird<br />
bestätigt, zentrale und fortschrittliche klimapolitische Akteure zu sein (Boyce 2009;<br />
Kirton 2007, 2009; <strong>als</strong> Dokumentation: Climate Change Conclusions 1975-2009). Die<br />
G8 gelten <strong>als</strong> Hoffnungsträger, der die Schwächen des UN-Prozesses ausgleichen<br />
könnte: “These results show that the G8’s record on climate change has been positive<br />
and promising. … they do indicate that the G8 has become increasingly important in the<br />
realm of climate change governance. In the least, the results may offer some hope in the<br />
face of a waning and increasingly ineffective UNFCCC.” (Kirton/Guebert 2009a: 5)<br />
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ii Einen nach wie vor aktuellen Überblick über die Struktur des G7/8-Systems gibt Bayne (2005). Unter<br />
http://www.g8.utoronto.ca/meetings.html (23.4.2009) befindet sich eine Auflistung der regelmäßig oder<br />
ad hoc stattfindenden Ministertreffen, unter http://www.g8.utoronto.ca/sherpas/ (23.4.2009) eine<br />
Auflistung der Treffen der (Sous-)Sherpas. Im Zuge des Heiligendamm-Prozesses hat sich eine nach wie<br />
vor nicht-institutionalisierte Kooperation mit den „Emerging“ bzw. „Outreach Five“, Brasilien, China,<br />
Indien, Mexiko und Südafrika, verstärkt, vgl. z.B. Cooper (2008).<br />
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