Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Download als PDF (2,7 MB) - WBGU
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
2. Staatlichkeit im Wandel<br />
Der Sfb 597 „Staatlichkeit im Wandel“, in dessen Rahmen dieser Bericht steht, hat die<br />
erste Perspektive eingenommen. ii Welche Erkenntnisse können aus dem Sfb 597 <strong>als</strong>o<br />
für die Frage nach der Transformation der Weltgesellschaft zur Nachhaltigkeit fruchtbar<br />
gemacht werden?<br />
Im Vordergrund steht die Erkenntnis, dass der Staat <strong>als</strong> Agentur nicht einfach zur<br />
Verfügung steht, weil er sich aus sich heraus und auf Grund externer Ursachen<br />
gewandelt hat.<br />
Der Sfb 597 hat in seiner ersten Phase eine Zerfaserung des Staates beschrieben, die aus<br />
Auslagerungen und Anlagerungen von Staatlichkeit in internationalen, transnationalen<br />
und gesellschaftlichen Räumen besteht. Es wird deshalb nicht nur nach dem „Wandel<br />
des Staates“, sondern nach dem „Wandel der Staatlichkeit“ gefragt, dh nach steuernden<br />
Mechanismen, die uU ohne den Staat operieren („governance without the state“).<br />
Verfassungsrechtlich wird die Frage unter dem Zeichen von Rechtsstaatlichkeit ohne<br />
Staat behandelt (Leibfried/ Zürn 2006).<br />
Die Zerfaserung hat den Staat <strong>als</strong> Institution aber nicht verdrängt, sondern in<br />
komplexere Zusammenhänge der multiplen Governance einbezogen. Der Staat ist dabei<br />
nicht nur passives Opfer von externen Governance-Strukturen, vielmehr kann er bei<br />
gewisser Größe und geeigneter Strategie auch neues Steuerungspotential in Richtung<br />
auf die anderen Governance-Strukturen hinzugewinnen, was ihm sonst mangels<br />
Kompetenzen und geeigneter Governance-Arenen nicht möglich ist.<br />
Der Sfb hat verschiedene Theoreme diskutiert, wie die Stellung des Staates in der<br />
Zerfaserung von Governance charakterisiert werden kann. Eine Variante ist die These<br />
vom Staat <strong>als</strong> Schnittstellenmanager, dh eine Instanz, die letztlich entscheidet, welche<br />
Governance-Emanationen (Normen, Regulierungen, Leistungen) im konkreten Fall<br />
respektiert werden sollen (Messner 2002; Herberg 2008). Die These ist mE einerseits zu<br />
26<br />
ii S. die Anträge zur ersten und zweiten Förderungsphase, zugänglich über http://www.sfb597.uni-<br />
bremen.de.<br />
5