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2. Positive Aufmerksamkeit: Der zweite Erfolgsfaktor ist ein sehr zentraler, jedoch<br />

weitaus schwieriger beeinflussbarer <strong>als</strong> der Faktor Ressourcen. Soziale Bewegungen<br />

streben nach Aufmerksamkeit. Sie wollen, dass die Öffentlichkeit und<br />

Entscheidungsträger sich mit ihren Positionen und Argumenten auseinandersetzen.<br />

Durch die so geleistete Überzeugungsarbeit wird die Umsetzung ihrer Forderungen<br />

wahrscheinlicher (Nover 2009: 64). Aufmerksamkeit kann durch die richtige Strategie<br />

(etwa konfrontativer Protest oder koooperative Gespräche) und generell durch die<br />

Berichterstattung in den Massenmedien entstehen (Beyeler, Kriesi 2003: 6; Paulsen,<br />

Stallmann, Zimmer 2008: 163). Die in ihrer Bedeutung für soziale Bewegungen kaum<br />

zu unterschätzende mediale Berichterstattung (Della Porta, Diani 2006: 220) darf jedoch<br />

nicht beliebige Vorzeichen besitzen. Erst eine positive Bewertung der sozialen<br />

Bewegung <strong>als</strong> legitimer und relevanter Akteur kann die Handlungsdruck erzeugende<br />

öffentliche Meinung gewinnen oder Politiker direkt ansprechen. (Beyeler 2006: 50)<br />

3. Deutungshoheit: Um öffentlich beachtet zu werden und Einfluss auszuüben, sind<br />

soziale Bewegungen nicht nur auf eine positive, sondern auch auf eine unverzerrte und<br />

komplette Wahrnehmung ihrer Anliegen angewiesen. Sie sollten das von ihnen<br />

aufgegriffene Problem <strong>als</strong> gesellschaftlich produziert und kollektiv zu lösen (Roth,<br />

Rucht 2008: 654) darstellen. Es reicht beispielsweise nicht aus, dass ihre Kritik an<br />

staatlicher Klimapolitik wahrgenommen wird. Es müssen auch Ursachen und<br />

Alternativen benannt werden (Beyeler 2006: 51). Die Kritik könnte ansonsten derart<br />

umgedeutet werden, dass eine Lösung des Klimaproblems <strong>als</strong> hoffnungslos gilt. Erst<br />

durch die Wahrung der Deutungshoheit steigt die Chance, <strong>als</strong> seriöser Akteur<br />

wahrgenommen zu werden und gezielten Einfluss auszuüben. Gelingen kann dies durch<br />

einen nicht zu knappen und abgestimmten Katalog eigener Thesen und eine intensive<br />

und sensibilisierte Öffentlichkeitsarbeit.<br />

4. Identität: Auch die Herausbildung einer kollektiven Identität wird für den Erfolg<br />

einer sozialen Bewegung <strong>als</strong> wichtig erachtet (Roth, Rucht 2008: 654; Beyeler 2006: 5;<br />

Della Porta 2006: 30). Eine gemeinsame Identität und damit ein Wir-Gefühl der<br />

Mitglieder (Bewernitz 2002: 60) verbessert nicht nur die mediale Aufmerksamkeit –<br />

eine relativ einheitliche, große Gruppe ist eindrucksvoller <strong>als</strong> viele kleine, fraglich<br />

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