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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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Der Grundgedanke dieser Arbeit ist, mit der natürlichen Ent-<br />

wicklung des Jungen immer das an ihn heranzubringen, was zu<br />

der Entwicklungsstufe gehört. Dabei vermeidet man wie selbstverständlich,<br />

daß der späteren Ausbildung in der Wehrmacht etwas<br />

vorweggenommen wird, was nicht in das Jungenalter, sondern in<br />

das Mannesalter gehört. Deshalb wird auch keinem Jungen eine<br />

Militärwaffe in die Hand gegeben. Einfach deshalb, weil es entwicklungsmäßig<br />

sinnlos erscheint. Aber auf der anderen Seite erscheint<br />

es wieder sinnvoll, ihm ifbungsbüchsen kleineren Kalibers in die<br />

Hand zu geben.<br />

So wie es aber Aufgaben der militärischen Ausbildung gibt, die<br />

nur in das Mannesalter passen, so gibt es auch Aufgaben der Aus-<br />

bildung, die viel besser schon im Jungenalter in Angriff genommen<br />

werden. Dazu gehört z. B. die Ausbildung irn Gelände.<br />

- Seite 170 -<br />

Der zwanzigjährige Mensch, der in der Stadt - und zwei Drittel<br />

der deutschen Bevölkerung wohnen heute in der Stadt - der Natur<br />

entwachsen ist, wird sich sehr schwer tun, den Anschluß wieder-<br />

zufinden. Es ist ihm alles schon zu fremd geworden, und er wird<br />

niemals mehr so etwas wie ein Busch- und Waldläufer werden<br />

können, dessen beste Freunde Natur und Gelände sind.<br />

Anders ist dies beim Jungen. In einem Alter von 12 bis etwa<br />

16 oder 17 Jahren ist der Junge geradezu prädestiniert, ins Gelände<br />

zu gehen. Es ist genau das Alter, in dem die ganze Wildwest-<br />

romantik in ihm wach wird und er nur in Schleichpfaden, Hinter-<br />

halten und nerfällen denkt. Geschieht in dieser Zeit absolut nichts,<br />

was den Jungen ins Gelände führt, geht er nur stur in die Schule<br />

oder in die Lehre, so verwächst sich, verkrampft sich etwas in ihm,<br />

das kaum wieder zurechtgebogen werden kann. Die richtige Zeit<br />

des Einsetzens der Geländeausbildung ist verpaßt.<br />

Dasselbe gilt für die Ausbildung der Sinne. Ich bin der Ansicht,<br />

daß neben der ubung der Fähigkeit des sicheren Sehens auch des<br />

unbedeutendsten Vorgangs in der Natur, der geringsten Veränderung<br />

des normalen Erscheinungsbildes eine ganz systematische<br />

Ausbildung des Gehörs treten muß. Man muß es wieder lernen,<br />

ganze Geräuschbilder zu zerhören und das einzige Geräusch heraus-<br />

zufinden, das wichtig ist und das etwas zu sagen hat. Man muß<br />

Richtungshören und sogar Entfernungshören lernen, und man muI3<br />

das Ohr als den Sinn, der immer wach ist, dazu bringen, daß es s<strong>of</strong>ort<br />

auf das kleinste Geräusch anspricht, das Gefahr anzeigt. Diese Aus-<br />

bildung gehört voll und ganz in das jugendliche Alter. Ist die<br />

richtige Zeit verpaßt, so kann sie im Mannesalter kaum wieder nach-<br />

geholt werden.

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