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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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ermutigen, und die Jugoslawen seien völlig aktionsunfähig. Diese<br />

Lage .hatte Stojadinovitch begriffen und hatte sich daher auf eine<br />

enge Zusammenarbeit mit der Achse eingerichtet. Die Achse habe<br />

an und für sich ein Interesse an der ruhigen Entwicklung der Dinge<br />

in Jugoslawien. Wenn jedoch Jugoslawiens Haltung aussenpolitisch<br />

unsicher wäre und von den Achsenmächten das mit Misstrauen<br />

angesehen werden müsste, fieIe dieses Interesse weg.<br />

Man müsse den Jugoslawen klar machen, dass im Falle eines<br />

Krieges gegen die Westmächte die Achsenländer von Jugoslawien<br />

eine wohlwollende Neutralität erwarteten, die<br />

- Seite 3 -<br />

es Italien und Deutschland gegebenenfalls gestatteten, aus Jugoslawien<br />

die notwendigen Materialien zu beziehen. Stojadinovitsch<br />

und der Prinzregent hätten diese Notwendigkeiten eingesehen. Prinz<br />

Paul jedoch fiele infolge seiner englischen Bindungen immer wieder<br />

um. Wenn er zu einem gewissen Zeitpunkt auch noch so fest von<br />

der Notwendigkeit einer achsenfreundlichen Politik überzeugt ge-<br />

wesen sei, so habe ein kürzerer Aufenthalt in England meist genügt,<br />

um ihn in dieser tfberzeugung wieder wankend zu machen.<br />

Die Abdankung Stojadinovitschs habe im übrigen in Deutschland<br />

völlig überrascht. Der Duce warf hier ein, dass es sich fast um<br />

einen Staatsstreich, jedenfalls nicht um eine normale parlamenbarische<br />

Krise gehandelt habe. Der Generalfeldmarschall erklärte<br />

den Wunsch Englands als einen der Hauptgründe für das Ver-<br />

schwinden Stojadinovitschs. Prinz Paul habe ihn geopfert, weil er<br />

zu mächtig geworden sei. Ausserdem wäre auch der Slowenen-<br />

Führer Korotschetz, der Priester sei, abgefallen, und die ganze Angelegenheit<br />

wäre in ziemlich hinterhältiger Weise, nachdem noch<br />

um 11 Uhr abends die Regierungsmitglieder sich von Stojadinovitsch<br />

verabschiedet hatten, als ob nichts geschehen wäre, durchgeführt<br />

worden. Eine Stunde später hätten sie dann an Stojadinovitch ein<br />

Schreiben gerichtet, in dem sie ihr Ausscheiden aus der Regierung<br />

mitteilten. Stojadinovitch habe jedoch noch immer geglaubt, den<br />

Prinzen Paul auf seiner Seite zu haben, musste aber am anderen<br />

Tage erfahren, dass dieser anscheinend mit im Komplott war. Jetzt<br />

versuche man, Stojadinovitsch in den Achsenländern schlecht zu<br />

machen und ihm allerhand Dinge nachzusagen, die wahrscheinlich<br />

nicht zutreffen. Er sei jedoch auf jeden Fall ein klarer Kopf gewesen,<br />

für Italien und Deutschland ein besserer Partner als sein jetziger,<br />

völlig unbedeutender Nachfolger.

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