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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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unterlägen, von Seuchen befallen zu werden. Er beabsichtige deshalb,<br />

die Stadt Krakau bis zum 1. November 1940, soweit irgend<br />

möglich, judenfrei zu machen und eine große A U s s i e d 1U n g sa<br />

k t i o n d e r J U d e n in Angriff zu nehmen, und zwar mit der<br />

Begründung, daß es absolut unerträglich sei, wenn in einer Stadt,<br />

der der FYihrer die hohe Ehre zuteil werden lasse, der Sitz einer<br />

hohen Reichsbehörde zu sein, Tausende und Abertausende von<br />

Juden herumschlichen und Wohnungen inne hätten. Er werde mit<br />

dem Distriktchef von Krakau die Frage erörtern, ob eine solche<br />

Möglichkeit bestehe. Er denke sich das Verfahren so, daß in Krakau<br />

vielleicht noch etwa 5 000 oder höchstens 10 000 Juden blieben, die<br />

als Handwerker dringend benötigt würden, daß aber alle anderen<br />

Juden auf das Generalgouvernement verteilt würden. Die Stadt<br />

Krakau müsse die judenreinste Stadt des Generalgouvernements<br />

- werden. Nur so habe es einen Sinn, sie als deutsche Hauptstadt<br />

aufzubauen. In Lublin befänden sich so viele Juden, daß die wenigen<br />

Deutschen dort fast garnicht in Betracht kämen. Wenn schon das<br />

Reich 450 000 Juden in das Generalgouvernement bringen wolle, so<br />

könnten auch noch 50 000 Juden aus Krakau in andere Teile des<br />

Generalgouvernements untergebracht werden. Er weise deshalb<br />

Ministerialrat Wolsegger an, in Verbindung mit dem Höheren SS-<br />

und Polizeiführer Maßnahmen für die Evakuierung der Juden aus<br />

Krakau vorzubereiten. Er sei bereit, den Juden zu gestatten, alles,<br />

was sie an Eigentum besäßen, mitzunehmen, mit Ausnahme natürlich<br />

von gestohlenen Gegenständen. Das Ghetto werde dann gesäubert<br />

werden, und es werde möglich sein, saubere deutsche Wohnsied-<br />

lungen zu errichten, in denen man eine deutsche Luft atmen könne.<br />

Was man mit den Polen anfange, sei eine spätere Frage; jedenfalls<br />

blieben sie zunächst einmal hier.<br />

... Was die Versorgung mit Brotgetreide und Vieh<br />

angehe, so seien hier die Brotgetreideanbauflächen und Viehzahlen<br />

in den einzelnen Distrikten und Kreisen zugrunde gelegt worden.<br />

Während die für die Aufbringung getr<strong>of</strong>fenen Maßnahmen seit<br />

Ende Februar gut fortgeschritten seien, seien sie jetzt angesichts der<br />

politischen Verhältnisse und der erneuten Unsicherheit hinsichtlich<br />

der Währung ganz erheblich ins stocken geraten. In allen Kreisen<br />

habe die Zufuhr an Getreide und Vieh stark abgenommen. Es fehle<br />

eben den Kreishauptleuten an Machtmitteln in Gestalt der Polizei<br />

usw., um die Dinge wieder ingang zu bringen. . . . Im Distrikt Lublin<br />

habe man den Nachweis erbringen können, daß die Pfarrer von den<br />

Kanzeln die Bevölkerung aufgehetzt hätten. Man habe diese Pfarrer<br />

eingesperrt, und 8 Tage später sei die Situation schon wesentlich<br />

besser geworden. Man führe alle diese Mißstände zum Teil auf die<br />

erneute Unsicherheit der Währung zurück, die durch den jetzigen<br />

-

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