Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

Gebiete der praktischen Berufe, wie dem der Ärzte und Ingenieure
diene. Die Ukrainer bekämen auch ein Priesterseminar. Er habe den
Ukrainern im Oktober erklärt, daß sie, wenn sie sich loyal verhielten
und keinerlei Zwischenfall zwischen Ukrainer und Sowjetrussen
vorkäme, dafür belohnt werden würden. Die Ukrainer hätten sich
an dieses Versprechen gehalten, und er werde das gleiche tun. Aller-
dings werde er nicht die Gründung einer großen völkischen Gemein-
schaftsorganisation der Ukrainer zulassen, jedoch könnte für eine
größere Anzahl von Ukrainern eine Art Selbsthilfe- und Betreu-
ungsorganisation geschaffen werden. Auf diese Weise werde die
Möglichkeit geschaffen, ein gewisses Gemeinschaftsleben der Ukrainer
in unverbindlicher Form entstehen zu lassen. Im übrigen werde es
sich empfehlen, daß man im Generalgouvernement dem Grundsatz
huldige: divide et impera.
Das Gebirgsvolk der G o r a 1 e n habe eigentlich mehr dekora-
tiven Charakter. Es habe aber auch das Bedürfnis, als ein besonderer
Volksstamm anerkannt zu werden, und man werde diesem Wunsche,
soweit möglich, Rechnung tragen.
... Die Politik im Sinne einer restlosen Eindeutschung könne für
das Generalgouvernement erst dann beginnen, wenn der Warthegau,
Westpreußen, Danzig, der Süd-ostraum und Oberschlesien in dem
durch den Führerbefehl bezeichneten Sinne deutsch geworden seien.
Das hindere natürlich nicht, daß die deutschen Beamten dieses
Landes alles täten, um den ~eutschturnscharakter in Führung und
Geistesdurchdringung sowie die gesamte politische Zielrichtung der
Reichspolitik in jeder Weise zu fördern. Dazu gehöre vor allem, daß
die Deutschen, die in diesem Lande leben und sich betätigen, eine
absolut geschlosene Einheit darstellen.
... Die Frage der Errichtung von Bauten im Generalgouvernement
müsse im Zusammenhang mit dem Problem der
Erstellung von Wohnungen für Beamte, Angestellte und Militär-
personen großzügiger geregelt werden, als das bislang geschehen sei.
Er habe über diese Frage gestern mit einigen Generälen gesprochen
und dabei festgestellt, daß Generäle, die Divisionen kommandierten,
angesichts der Notlage auf dem Wohnungsmarkt gezwungen seien,
in Häusern zu wohnen, die außer dem General nur noch Juden als
Mieter hätten. Das gelte übrigens auch für alle Kategorien von
Beamten. Dieser Zustand sei auf die Dauer vollkommen unerträg-
lich. Wenn die Autorität des nationalsozialistischen Reiches aufrecht
erhalten werden solle, dann sei es unmöglich, daß die Rqräsen-
tanten dieses Reiches gezwungen seien, beim Betreten oder Ver-
lassen des Hauses mit Juden zusamrnenzutreRen, daß sie der Gefahr