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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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einmal vorstellen, Triest befände sich in jugoslavischen Händen,<br />

und eine starke italienische Minderheit auf jugoslavischem Boden<br />

würde mit brutaler Gewalt behandelt. Es sei kaum anzunehmen,<br />

daß Italien dies sehr lange ryhig mit ansehen würde.<br />

G r a f Ci a n o erwiderte auf die Ausführungen des Führers,<br />

indem er zunächst auf die große tfberraschung hinwies, die auf<br />

italienischer Seite über den völlig unerwarteten Ernst der Lage<br />

bestehe. Weder in den Unterhaltungen von Mailand noch in dem<br />

Gesprächen anläßlich seines Berliner Besuches habe man deutscher-<br />

seits zu erkennen gegeben, daß die Lage Polen gegenüber derartig<br />

ernst sei. Im Gegenteil habe der Reichsaußenminister erklärt, daß<br />

seiner Meinung nach die Danziger Frage im Laufe der Zeit geregelt<br />

werden würde. Auf Grund dieser Sachlage habe sich der Duce,<br />

getreu seiner Ifberzeugung, daß die Auseinandersetzung mit den<br />

westlichen Demokratien unumgänglich sei, vorgenommen, seine<br />

Vorbereitungen für diesen Fall zu treffen,und habe diese Pläne auf<br />

eine bestimmte Zeitd'auer von 2-3 Jahren abgestellt. Falls ein Kon-<br />

flikt jetzt unumgänglich sei, würde, wie der Duce noch bei der ,<br />

Abreise des Grafen Ciano erneut betont hätte, Italien selbstver-<br />

ständlich ganz an<br />

der<br />

- Seite 8 -<br />

der Seite Deutschlands stehen, aber aus verschiedenen, im einzelnen<br />

aufgeführten Gründen würde es die Verschiebung eines allgemeinen<br />

Konfliktes auf einen späteren Zeitpunkt begrüßen.<br />

Graf Ciano stellte sodann an Hand der Karte die italienische<br />

Lage bei Ausbruch eines allgemeinen Konflikts dar. Italien glaube,<br />

so führte er aus, ldaß ein Konflikt mit Polen nicht auf dieses Land<br />

beschränkt bleiben, sondern sich zu einem allgemeinen europäischen<br />

Krieg ausw,achsen würde.<br />

Der F üh r e r bemerkte hierzu, daß dies der Punkt sei, an dem<br />

die Meinungen auseinander gehen. Er persönlich sei der felsen-<br />

festen Überzeugung, daß die westlichen Demokratien letzten<br />

Endes doch vor der Entfachung eines allgemeinen Krieges<br />

zurückschrecken würden.<br />

G r a f C i a n o erwiderte, er wünschte, der Führer behielte<br />

Recht, er glaube es aber nicht. Auf jeden Fall müsse man seine<br />

tiberlegungen ,auf den ungünstigsten Fall, d.h.den allgemeinen Kon-<br />

flikt abstellen. Italien habe seit dem Abessinien-Konflikt eigentlich<br />

ständig in einer Art Kriegszustand gelebt und bedürfe daher drin-<br />

gend einer Atempause. Gra£ Ciano wies an Hand einzelner Zahlen<br />

nach, wie groß die materiellen Anstrengungen Italiens besonders

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