Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

ingen vermag. Eine wichtige Auswirkung dieses neuen Grundsatzes
ist die Einführung des Vierjahresplans in diesem Gebiet, das
damit ausgerichtet ist auf das gesamtdeutsche Ziel. ...
Mein Verhältnis zu den Polen ist dabei das Verhältnis zwischen
Ameise und Blattlaus. Wenn ich den Polen förderlich behandele, ihn
sozusagen freundlich kitzele, so tue ich das in der Erwartung, daß
mir seine Arbeitsleistung zugute kommt. Hier handelt es sich nicht
um ein politisches, sondern um ein rein taktisch-technisches Problem.
Wir müssen dafür sorgen, daß die Betriebe der Kategorie A in jeder
Hinsicht eine Ausnahmebehandlung erfahren. Wir sind bereit, der
polnischen Arbeiterschaft, wenn sie sich loyal im Dienste des Reichs
betätigt, das Leben und alles, was damit zusammenhängt, sicher-
zustellen und zu gewährleisten. Ich darf Sie bitten, diese Behandlungsrichtlinie
überall einzuhalten und auch den unteren Organen
einzuschärfen. Ich wäre dankbar, wenn auch die Abteilung Propa-
ganda in ihrem Bereich etwas zur Hebung der seelischen Situation
dieser Arbeiter täte, durch Bücher, Filme und überhaupt Unterhaltung
aller Art. Der Nutzen kommt ja unmittelbar immer uns, den
Deutschen, zugute. Wo trotz aller dieser Maßnahmen die Leistung
nicht steigt oder wo der geringste Akt mir Anlaß gibt, einzuschreiten,
würde ich allerdings auch vor drakonischen Maßnahmen nicht
zurückschrecken.
. . . Reichsminister Seyß-Inquart als mein Stellvertreter hat von mir
seine Funktionen erhalten. Zunächst ist er für den Fall meiner
Abwesenheit oder Verhinderung mein Vertreter. Diese Vertretungs-
befugnis hat er auch schon wiederholt ausgeübt. Zweitens aber hat
er in meinem Namen Sonderaufträge durchzuführen, die ich ihm
gegebenenfalls erteile. Ich weise ihm bestimmte Komplexe zu mit
dem Ersuchen, die Sachlage zu klären und mir darüber Vortrag zu
halten.
Im übrigen aber bitte ich Sie, dem Amtschef Min.Dir. Dr. Bühler
als den uninittelbar mit Ihnen zusammen arbeitenden Leiter des
Gesamtbereichs der Verwaltung des Generalgouvernements anzusehen,
der mir und meinem Stellvertreter unmittelbar untenctellt
ist. Ich muß Sie daher bitten, künftig Entwürfe und Planunpn
immer zuvor mit dem Amtschef MinDir. Dr. Bühler zu besprechen,
ehe Sie sie mir vortragen. Gleiches gilt in Angelegenheiten der
Polizei für den höheren Polizeiführer, fl-Obergr~~penführer Krüger.
Die Autorität des Amtes wird repräsentiert durch den Amtschef, der
als solcher vom Führer eingesetzt ist und daher auch die Autorität
der gesamten Verwaltung zu repräsentieren hat.
Präsident S p i n d 1e r : Vom Finanzstandpunkt bestehen dagegen
keine Bedenken.