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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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<strong>War</strong>schau, wie überhaupt in Polen, eine Schicht nicht gegen die<br />

andere ausspielen könne. Man finde gerade in <strong>War</strong>schau auch in den<br />

Kreisen der Handwerker und kleinen Leute die selbstverständliche<br />

Auffassung, daß z.B. an der Spitze der Stadt immer ein Mann aus<br />

den höheren Schichten stehen müsse. Er habe den Leuten gegen-<br />

über den Eindruck zu erwecken gesucht, daß er die loyalsten<br />

Absichten habe, er habe ihnen gesagt, daß er Leute brauche, die<br />

den Tatsachen ins Gesicht sähen, die einsähen, daß sie geschlagen<br />

seien, die aber andererseits nicht zu den Chauvinisten gehören. Vor<br />

allem müßten jetzt in <strong>War</strong>schau die Kommunalproblerne gelöst<br />

werden, die Probleme der Ernährung, des Abbruchs, des Arbeits-<br />

einsatzes.<br />

Der Herr Generalgouverneur bringt in diesem Zusammenhang<br />

den Wunsch des Generalfeldmarschalls Göring zum<br />

Audruck, die deutsche Verwaltung so aufzubauen, daß das polnische<br />

Leben als solches gesichert sei. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt<br />

werden, daß <strong>War</strong>schau eine nunmehr der Germanisierung anheim<br />

gefallene Stadt sei, sondern <strong>War</strong>schau solle nach dem Willen des<br />

Führers eine der Städte sein, die in dem Polen zugedachten Reststaat<br />

als polnische Gemeinwesen weiterbeständen. Eine Verdeutschung<br />

oder Germanisierung sei vollkommen fallen zu lassen. Daraus folge<br />

weiter, daß gerade im gemeindlichen Sektor, zu dem jetzt <strong>War</strong>schau<br />

vor allem gehöre, die polnische Selbstverwaltung möglichst praktisch<br />

in Erscheinung trete. Sowohl die Schilder der Ostbahn wie die<br />

Straßenbezeichnungen und die Aufschriften an den Läden dürften<br />

nie den Eindruck erwecken, als ob eine gewaltsame Germanisierungs<br />

tendenz Platz griffe. Was hier geschehe, geschehe im Auftrag des<br />

Reiches und des Führers, und darauf schaue die ganze Welt. Wo<br />

eine polizeiliche Kontrolle notwendig sei, wie z.B. bei Preisaufschriften,<br />

sei die deutsche Sprache in erster Linie zu verwenden.<br />

Bei Verordnungen sei immer der polnische Text zu veröffentlichen.<br />

Rein deutsche Bekanntmachungen gebe es nur, soweit sie sich<br />

lediglich an die Deutschen in <strong>War</strong>schau richteten. Weiter müsse<br />

durchaus die Möglichkeit bestehen, &ß auch die anderen Volks-<br />

stämme, die in Polen gelebt hatten, die gleiche Behandlung erführen,<br />

was vor allem für die Ukrainer gelte. Hier müsse so vorgegangen<br />

werden, daß nach außen eine gewisse Auflockerung eintrete.<br />

Der Herr G e n e r a 1 g o U V e r n e U r betont weiter, daß kein<br />

Interesse daran bestehen könnte, daß etwa die Polen ihre Haupt-<br />

stadt wieder schöner und prächtiger aufbauten, noch dazu in einer<br />

Zeit, in der in Deutschland auch nicht gebaut werde. Für das<br />

deutsche Leben müsse eine Zentrale entstehen. Es müsse dafür<br />

gesorgt werden, daß die deutschen Beamten anständige und saubere

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