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Deutsche Altertumskunde

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1. Gallier und Germanen. § 37. Chimbern, Theutonen und Ambronen. 233<br />

Rhein setzte und in Gallien einbrach. i) Die Marschrichtung ging nach<br />

Nordwesten, denn den Vorstoß der Germanen parierten die Belgier^) und<br />

wiederum — wie in Helvetien — ist ein Bruchteil der deutschen Mannschaft<br />

stehen geblieben. Sechstausend Mann, die als Wachkommando aufgestellt<br />

waren, haben sich vom Haupttrupp abgesplittert und sind, nachdem sie erst<br />

Schwierigkeiten mit der eingesessenen Bevölkerung gehabt hatten, dauernd<br />

als Ansiedler in Belgien verblieben. Diese Germanen bildeten fortan den<br />

linken Flügel der belgischen Eburonen in der Nähe der Nervier und nannten<br />

sich nach dem Namen der Hauptstadt des Eburonenlandes {Atuatuca S. 215)<br />

als Kolonisten AtuatucL^) Sie hatten offenbar den Zweck ihrer Auswanderung<br />

erreicht und waren an den ferneren Unternehmungen ihrer Kameraden<br />

nicht mehr beteiligt.^)<br />

Der Haupttrupp der Chimbern, Theutonen und der mit ihnen ver-<br />

einigten Ambronen marschierte von Belgien ins südliche Gallien und hat<br />

eine ihnen entgegentretende Armee der Römer aufs Haupt geschlagen. Eine<br />

Forderung der <strong>Deutsche</strong>n enthüllte den Zweck ihrer Auswanderung: sie<br />

verlangten, daß ihnen Land angewiesen werde, und verhandelten darüber<br />

durch eine Gesandtschaft vor dem Senat zu Rom.») Als die Verhandlungen<br />

scheiterten, erwogen die Chimbern — es war im Jahr 105 — ernstlich, nach<br />

Italien einzufallen, schlugen die blutige Schlacht bei Arausio^) und streiften<br />

bis nach Spanien.'') Die Theutonen dagegen scheinen in Gallien geblieben<br />

zu sein, denn die Chimbern vereinigten sich später mit ihnen an der Seine<br />

im Gebiet der Veliocasses.») Erst im Jahre 102 wurde der Einmarsch nach<br />

Italien in getrennten Heerzügen beschlossen.») Die Theutonen und Ambronen<br />

hat Marius schon im Jahr 102 bei Aquae Sextiae (Aix) gefaßt und<br />

aufgerieben, auch ihren König Teiitobodus und andere Häuptlinge gefangen<br />

genommen. 1*^) Die Chimbern erschienen 102 auf Umwegen von Noricum<br />

*) Velleius 2, 8; beachte den Ausdruck<br />

primi Rhenum transgressi bei Tacitus, Germ,<br />

c. 2.<br />

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