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Deutsche Altertumskunde

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336 II- Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

Krieg führte, sympathisierten mit diesen die Quaden und die Markomannen<br />

und versagten dem Kaiser die von ihm erwartete Unterstützung; der Feldzug<br />

verHef unglücklich und endete mit einer Niederlage, wie sie die Römer<br />

seit der Varusschlacht nicht erlitten hatten, i) Man gedachte die Germanen<br />

in den Jahren 89—92 dafür zu züchtigen, sah sich aber einer swebisch-<br />

jazygischen (sarmatischen) Koalition gegenüber; noch unter Nerva (97) ist<br />

dieser swebisch-sarmatische Krieg fortgesetzt worden; 2) erst Trajan hat im<br />

Südosten Ruhe gestiftet, nacTidem die Römer in Dakien (Rumänien und<br />

Siebenbürgen) festen Fuß gefaßt^) und seit der Bändigung der Bastarner-^)<br />

die Provinz Mösien (Serbien und Nordbulgarien) begründet haben. Am<br />

schwersten sind die Römer mit den an der Theiß streifenden sarmatischen<br />

Jazygen fertig geworden, die mit den nördlich der Donaumündungen<br />

auftretenden Skythen und Roxolanen nächstverwandt waren 0) und im Bunde<br />

mit den Germanen auf diese orientalische Kultur übergeleitet zu haben<br />

scheinen.<br />

R. MuCH, Die Südmark der Germanen. Beitr. 17, 1 ff. Gardthausen, Augustus 1,<br />

1042 ff.; über die bairischen Lande vgl. noch Abhandl. d. bayer. Akad. 1860, 190. 245 ff.<br />

O. Kä.mmel, Die Anfänge deutschen Lebens in Österreich, Leipzig 1879. A. Gnirs, Das<br />

östliche Germanien und seine Verkehrswege in der Darstellung des Ptolemäus. Prager Studien<br />

a. d. Gebiete der Geschichtswissensch. Heft 4, Prag 1899. A. Bachmann, Geschichte<br />

Böhmens, 1. Band, Gotha 1899. M. Vancsa, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, I.Band,<br />

Gotha 1905.<br />

§ 54. Römer im Binnenland. Caesar hatte den Rhein für die Römer<br />

durch die Ansiedlung römisch gesinnter Germanen gesichert. Dasselbe<br />

Verfahren hat Augustus an der Donau befolgt. Am Rhein ist er aber<br />

nicht stehen geblieben; die Reichsgrenze vom Rhein bis zur Elbe<br />

vorzuschieben oder wenigstens die römischen Rheinlande in absolut ge-<br />

sicherter Ruhe zu erhalten, wurde das militärisch-politische Programm dieses<br />

Kaisers. Die Durchführung legte er in die Hände des Drusus und des<br />

Tiberius.<br />

Die beiden kaiserlichen Prinzen waren sehr verschieden geartet. Drusus<br />

hat durch den Reiz seiner Persönlichkeit, durch seine draufgängerische<br />

Art starke äußerliche Erfolge gehabt und für Tiberius Bahn gebrochen. ß)<br />

Tiberius war Diplomat. Er führte Kriege gegen die Germanen, fast ohne<br />

Schlachten zu schlagen; seine geistige Potenz offenbarte sich nirgends so<br />

imponierend wie in der Leitung der deutschen Angelegenheiten. Dem un-<br />

ersättlichen Drusus hat eine weise Frau Halt geboten, er kehrte um, stürzte<br />

und starb.'') Dem Tiberius huldigte ein ehrwürdiger deutscher Fürst mit<br />

») DIo 67, 6. Suclon, Domltian 6. glonen der Provinz Mösien. Klio, Beiiieft VI,<br />

[<br />

»)Dlo67,5.7. bellum suebicum CIL. W Leipzig 1906.<br />

Nr. 7425; vgl. VIII Nr. 1026. X Nr. 135. XI

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