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Deutsche Altertumskunde

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24<br />

Einleitung.<br />

eingegeben, teils der Geschichte der Erdkunde gewidmet wurden; außerdem<br />

sollte das weitschichtige Problem von der Urbevölkerung Europas gelöst<br />

und eine Erläuterung von Tacitus Germania geboten werden. MüUenhoff<br />

geriet mit seiner Aufgabe in früher nicht geahnte Tiefen, hat aber nur eine<br />

lockere Kette von Einzelstudien zustand gebracht.<br />

Ch. Brandes, Das ethnographische Verhältnis der Kelten und Germanen, Leipzig 1857.<br />

A. HOLTZMANN, Germanische Altertümer, Leipzig 1873. A. Baumstark, Urdeutsche Staatsaltertümer<br />

zur schützenden Erläuterung der Germania des Tacitus, Berlin 1874. Ausführliche<br />

Erläuterung (des allgemeinen und des besonderen Teils) der Germania des Tacitus,<br />

Leipzig 1875— 80. W. Arnold, Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme. Zumeist<br />

nach hessischen Ortsnamen. Marburg 1875, 2. Ausg. 1880. W. Scherer, Kleine Schriften<br />

1, 455. 471. 497. 499 ff. 513. 532. 2, 3 ff. M. Heyne, Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer<br />

von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert, Leipzig 1899— 1903.<br />

O. Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes, 3. Aufl., Berlin 1%3. G. Steinhausen,<br />

Geschichte der deutschen Kultur, Leipzig 1904. Ders., Germanische Kultur in der<br />

Vorzeit, Leipzig 1905. Ders. Archiv für Kulturgeschichte, Leipzig 1910 ff. G. Grupp, Kultur<br />

der alten Kelten und Germanen, München 1905. H. Fischer, Grundzüge der deutschen<br />

<strong>Altertumskunde</strong>, Leipzig 1908. A.Olrik, Nordisches Geistesleben, Heidelberg 1908. V.Gron-<br />

BECH, Vor Folkeaet i oldtiden, Kbh. 1909—12. Reallexikon der germanischen <strong>Altertumskunde</strong>,<br />

herausgegeben von J. Hoops, Straßburg 1911 ff.<br />

Weitere Literatur verzeichnet:<br />

G. Klemm, Handbuch der germanischen <strong>Altertumskunde</strong> (1836) S. 383 ff. K. v. Bahder,<br />

Die deutsche Philologie im Grundriß, Paderborn 1883. Ergebnisse und Fortschritte der<br />

germanistischen Wissenschaft im letzten Vierteljahrhundert, Leipzig 1902. Jahresbericht<br />

über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie, Leipzig 1901 fL —<br />

Um die deutsche Vorzeit aus dem Dunkel ins Licht zu erheben, ist<br />

eine feste und zuverlässige Chronologie das erste Erfordernis.<br />

Wie schon bemerkt, haben wir ein bewährtes System in der prä-<br />

historischen Linguistik zur Verfügung (S. 23). Die Perioden der Sprach-<br />

geschichte erscheinen darum in erster Linie für den historischen Aufriß<br />

geeignet. Das deutsche Altertum gliedert sich demnach in vier Perioden:<br />

\. Die Urgermanen; II. die Germanen; III. die West- und Ostgermanen<br />

(bezw. Nordgermanen); IV. die <strong>Deutsche</strong>n.<br />

Was diesen Perioden vorausliegt, fassen wir unter dem Begriff der<br />

„Urzeit" zusammen, in die durch das Auftreten der Indogermanen wiederum<br />

von der Sprache her ein kräftiger Lichtstrahl fällt. Die vergleichende Sprach-<br />

wissenschaft gestattet uns, einerseits den Bestand, andererseits den Zerfall der<br />

indogermanischen Sprachgenossenschaft und ihren Ersatz durch die west-<br />

europäischen Volksgemeinschaften der Urgriechen und Uritaliker, Urkelten<br />

und Urgermanen zu erkennen. Nachdem diese westindogermanische Sprachgenossenschaft<br />

sich aufgelöst hatte, sind die historischen Völker, und<br />

so auch aus den Urgermanen die Germanen, entstanden. Sie sind vor<br />

allem andern an ihrem Idiom kenntlich (germanische Lautverschiebung).<br />

Wie lange die Germanen eine geschlossene Spracheinheit gebildet haben,<br />

ist nach Jahrhunderten nicht genau zu berechnen, aber es steht fest, daß<br />

diese Sprachgenossenschaft, wie ehemals die indogermanische, sich aufgelöst<br />

hat. Dem Auflösungsprozeß folgt jene frühgeschichtliche Epoche, da die<br />

germanische Einheit in drei selbständige Sprachgcnossenschaften sich zerteilt,<br />

die wir in der deutschen Grammatik als Nordgermanen, Ost- und<br />

Westgermanen bezeichnen. Aus der Sprachgenossenschaft der Westgermanen<br />

sind schließlich die deutschen Volksstämme hervorgegangen, als in der<br />

Völkerwanderungszeit allmählich aus westgermanischen Einzeldialektcn die

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