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Deutsche Altertumskunde

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278 II. Historischer Zeitraum. A. Westgermanen und Ostgermanen.<br />

In Anhalt wurde bei Forsthaus Sorge (am Fläming 2,5 Kilometer nörd-<br />

lich von Lindau) im Jahr 1900 ein Urnenfriedhof entdeckt, der seit dem Ausgang<br />

der Bronze- bezw. Hallstattzeit belegt worden ist und ununterbrochen die<br />

Römerzeiten überdauert hat.i) Es kommen noch vereinzelte Steinpackungen<br />

vor. 2) Die Tongefäße 3) sind etwa 50 Zentimeter tief in die Erde eingegraben,<br />

nicht selten mit einem Schalendeckel versehen '^) und mit zerkleinertem Ge-<br />

bein gefüllt. Häufig wurden in den Urnen überhaupt keine Beigaben an-<br />

getroffen, vereinzelt kamen Beigefäße vor^) und geringfügige Metallsachen<br />

in beschädigtem Zustand. Waffen fehlen; die Hauptstücke sind Spinnwirtel,^)<br />

Nadeln') und perlenbesetzte Ohrringe, «) Ösenringe,^) Gürtelhaken i») und<br />

Fibeln. 11) Daß wir uns bereits einem andern Kulturkreis nähern, deuten die<br />

(in Mitteldeutschland sich mehrenden) Kettengehänge ^ 2) an, die auch von<br />

den Kelten Süddeutschlands um die Hüfte getragen wurden und in quastenförmigen<br />

Endstücken über den Rock herabfielen. 1<br />

3)<br />

In der Provinz Sachsen erweist sich namentlich die Gegend von<br />

Halle als ergiebig für die Latenekultur der Bewohner. 1*) Auf dem rechten<br />

Saaleufer (Mücheln bei Wettin) wurde 1903 ein Urnenfriedhof mit typischer<br />

Ausstattung aufgedeckt: 1^) 30—70 Zentimeter tief standen die Grabgefäße i^)<br />

mit Deckeln verschlossen und mit Steinen belastet; sie enthielten Asche<br />

und Knochen; Beigefäße kamen noch vor,i'') aus Metall wurden Bronzegefäße<br />

i») konstatiert, ferner Armringe ^ 9) und perlenbesetzte Ohrringe, Nadeln<br />

und Spinnwirtel,*

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