Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
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ausdifferenzieren und eine weitere Flexibilisierung <strong>der</strong> Veranstaltungen und Organisations-<br />
formen gefor<strong>der</strong>t ist“ (Meisel 1994: 29). Ob Marketing als Denk- und Handlungsmodell <strong>der</strong><br />
Volkshochschule hilft, den sich ausdifferenzierenden Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
gerecht zu werden, ist Gegenstand <strong>der</strong> Marketingdebatte in <strong>der</strong> Weiterbildung.<br />
2.2 Zur Marketingrezeption in <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
In <strong>der</strong> Marketingdebatte innerhalb <strong>der</strong> Weiterbildung stößt man auf die unterschiedlichsten<br />
Standpunkte. Oft wird den aus <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre entlehnten Begrifflichkeiten<br />
mit einer großen Skepsis begegnet:<br />
„Wenn die ‘Sprache <strong>der</strong> Ökonomie’ in <strong>der</strong> Bildungslandschaft Verwendung findet, wenn von<br />
Betriebslehre, Marketing o<strong>der</strong> Kostenrechnung die Rede ist, ist bei den für Bildung und Erziehung<br />
Verantwortlichen noch immer vielfach Unbehagen bis Ablehnung festzustellen. Befürchtet wird<br />
zumeist <strong>der</strong> Verlust bildungspolitischer Ziele und Ansprüche zugunsten einer Kommerzialisierung<br />
und Privatisierung <strong>der</strong> öffentlichen Weiterbildung. Zur Unterstützung dieser Argumentation wird<br />
häufig darauf verwiesen, daß <strong>der</strong> Auftrag <strong>der</strong> Volkshochschulen im beson<strong>der</strong>en sich nicht am<br />
Grundsatz <strong>der</strong> Gewinnmaximierung zu orientieren hat, son<strong>der</strong>n auf die Verwirklichung bzw.<br />
Vermittlung von Bildungsinhalten und -prozessen für Erwachsene gerichtet sein muß. Letztlich<br />
gehe es nicht um Quantitäten von Veranstaltungen, Unterrichtsstunden, Veranstaltungstagen,<br />
son<strong>der</strong>n um eine mit Maßstäben <strong>der</strong> (Betriebs-)Wirtschaft nicht meßbare Qualität von<br />
Bildungsprozessen Erwachsener.“ (Dieckmann 1993: 32 f.)<br />
Allerdings kann Marketing den Volkshochschulen auch helfen, neue Perspektiven in einer<br />
sich än<strong>der</strong>nden Umwelt <strong>der</strong> öffentlichen Weiterbildung zu eröffnen. Von einer<br />
unreflektierten Übernahme von Konzepten, welche nicht für die Weiterbildung geschaffen<br />
wurden, wird allerdings ebenso gewarnt:<br />
Eine dilettantische Anpassung an die scheinbar vorhandenen Zauberformeln einer<br />
Marketingstrategie, die mit flotten Sprüchen (‘Der Kö<strong>der</strong> muß dem Fisch schmecken und nicht<br />
dem Angler’) die Frage nach <strong>der</strong> Gegenstandsangemessenheit zu übergehen versucht, erscheint mir<br />
genauso unangebracht, wie die pauschale Ablehnung jeglicher Beschäftigung mit den Ansätzen<br />
eines Marketings für non-profit Organisationen.“ (Meisel 1990: 16)<br />
Ein Vergleich bei<strong>der</strong> Extrempositionen führt in vielen Fällen zum Kompromiss und zu <strong>der</strong><br />
Überlegung, welche Anregungen das Marketing <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> öffentlichen Weiterbildung<br />
geben kann.<br />
„Auch wenn vieles, was im Zeichen des non-profit-Marketings gefor<strong>der</strong>t wird, nicht ohne weiteres<br />
auf die Beson<strong>der</strong>heiten dessen paßt, was Volkshochschulen anbieten, können sich m.E. hieraus<br />
wertvolle Anregungen für ein professionelleres berufliches Handeln ergeben.“ (ebd.)<br />
Das Echo auf Marketingkonzepte für Volkshochschulen umfasst trotzdem die gesamte<br />
Bandbreite zwischen Ablehnung und allzu exakter Übernahme<br />
wirtschaftswissenschaftlicher Marketingkonzepte. Möller unterscheidet bei <strong>der</strong> Rezeption<br />
des Marketinggedankens in <strong>der</strong> Weiterbildung zwischen impliziter und expliziter,<br />
disparater, partieller und bestrittener Rezeption (vgl. Möller 2002: 48 ff.).<br />
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