Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
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Nicht zuletzt <strong>der</strong> Marketingdebatte ist es auch zuzuschreiben, dass sich Einrichtungen wie<br />
die Volkshochschule verstärkt mit ihrer Kommunikation, sowohl <strong>der</strong> internen als auch <strong>der</strong><br />
externen, befassen. So setzt man sich u.a. auch mit Fragen <strong>der</strong> Corporate Identity<br />
auseinan<strong>der</strong> 5 .<br />
„Es [Corporate Identity, C.S.] stellt ein Instrumentarium bereit, das <strong>der</strong> Überprüfung des eigenen<br />
Angebots vor dem Hintergrund des jeweiligen Selbstverständnisses dient. Gleichzeitig erfor<strong>der</strong>t es<br />
die aktive Vermittlung dieses Abklärungs- bzw. Abstimmungsprozesses zwischen ‘Stellung und<br />
Aufgabe’ im Sinne von Auftrag und seiner Umsetzung durch Bildungsangebote, wobei sich die<br />
Bemühungen um Kongruenz zwischen Philosophie und Praxis auf die innere Verfaßtheit ebenso<br />
bezieht wie auf die Präsentation nach außen.“ (Kellner-Stoll 1990: 18)<br />
Damit soll nicht behauptet werden, dass jede Volkshochschule ein in einem Leitbild<br />
festgeschriebenes Selbstverständnis hätte und dies bei jedem Handeln mit <strong>der</strong> Praxis<br />
abgleiche. Allerdings werden Fragen nach Image und Öffentlichkeitsarbeit einer<br />
Volkshochschule als Präsentation nach außen und nach innen immer wichtiger in einer<br />
Umgebung, in <strong>der</strong> es entscheidend sein kann, wie eine Weiterbildungsinstitution sich<br />
gegenüber an<strong>der</strong>en Anbietern profiliert. Für die Kommunikation einer solchen Profilierung<br />
gewinnt eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit als Zusammenfassung aller „Maßnahmen zur<br />
Analyse, Herstellung und ständigen Weiterentwicklung einer einheitlichen,<br />
unverwechselbaren und wie<strong>der</strong>erkennbaren Identität einer Institution“ (Motzko 1989: 361)<br />
immens an Bedeutung. Eine solche Profilierung gilt es auch nach innen an Mitarbeiter und<br />
Kursleiter zu kommunizieren und immer wie<strong>der</strong> partizipativ mit ihnen zu evaluieren und<br />
aktualisieren. Hierfür kann das kommunikationspolitische Instrumentarium <strong>der</strong><br />
Marketingtheorie ein nützliches Werkzeug sein.<br />
Ein umfassendes strategisches Marketing geht weiter als nur die Entlehnung einiger<br />
Elemente aus <strong>der</strong> Marketingtheorie, um sie im pädagogischen Bereich einzusetzen:<br />
„Marketing ist ein umfassendes Kommunikationskonzept, welches - ernst genommen - zum<br />
Bestandteil eines ständigen Organisationsentwicklungsprozesses wird. Es beginnt bei <strong>der</strong> Frage<br />
des Selbstverständnisses <strong>der</strong> Einrichtung, ihrer Ziele und Inhalte, setzt sich fort in <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong><br />
Zielgruppen und ihrer Bedürfnisse, bezogen auf das konkrete Angebot <strong>der</strong> Einrichtung als solche,<br />
bezieht die interne Entwicklung einer Corporate Identity ebenso ein wie die möglichst stimmige<br />
5 Corporate Identity ist ein umfassendes Konzept zur Unternehmenskommunikation und zur strategischen<br />
Unternehmensführung: „Das C.I.-Konzept kann als ein strategisches Konzept zur Positionierung <strong>der</strong> Identität<br />
o<strong>der</strong> auch eines klar strukturierten einheitlichen Selbstverständnisses eines Unternehmens, sowohl im eigenen<br />
Unternehmen als auch in <strong>der</strong> Unternehmensumwelt, gesehen werden. Die strategische Verknüpfung eines<br />
solchen Konzeptes liegt darin, dass im Rahmen einer Positionierung dieses Selbstverständnisses und<br />
Selbstbildes auch eine Reihe zentraler strategischer Elemente wie Technologieorientierung, Produkt-<br />
/Marktfel<strong>der</strong>, strategische Grundorientierung, Beziehung zu Mitarbeitern, Abnehmern, Lieferanten und<br />
Konkurrenten, verhaltenssteuernde Normen geklärt werden müssen. [...] Das C.I.-Konzept ist in diesem Sinn<br />
nicht nur ein Kommunikationskonzept, son<strong>der</strong>n ein zentraler Bestandteil <strong>der</strong> strategischen<br />
Unternehmensführung und -planung und eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung zu einer kontinuierlichen und<br />
strategiekonformen Umsetzung strategischer Konzepte ins operative Geschäft.“ (Gabler 2005: 627)<br />
Überlegungen zur Corporate Identity von Volkshochschulen finden sich bei Kellner-Stoll (1990) o<strong>der</strong><br />
Motzko (1989).<br />
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