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Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

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Bei <strong>der</strong> Angebotsgestaltung muss sich eine Organisation mit Fragen des Leistungsmix’ und<br />

ggf. <strong>der</strong> Markenführung befassen. Im Vorfeld muss jedoch zuerst geklärt werden, inwiefern<br />

<strong>der</strong> Produktbegriff auf die in <strong>der</strong> Weiterbildung angebotenen Leistungen angewendet<br />

werden kann.<br />

Das Produkt <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

Kotler definiert den Begriff ‘Produkt’ folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Ein Produkt ist, was einem Markt angeboten werden kann, um es zu betrachten und zu beachten,<br />

zu erwerben, zu gebrauchen o<strong>der</strong> zu verbrauchen und somit einen Wunsch o<strong>der</strong> ein Bedürfnis zu<br />

befriedigen.“ (Kotler/Bliemel 2001: 716)<br />

Dieser umfassende Produktbegriff bezieht neben den üblicherweise damit bezeichneten<br />

materiellen Objekten auch an<strong>der</strong>e Kategorien mit ein:<br />

„Wir können also ganz pauschal sagen, daß alles, was vermarktet werden kann, ein Produkt ist:<br />

Waren, Dienstleistungen, Personen, Orte, Organisationen, Ideen, Informationen, Veranstaltungen,<br />

etc.“ (ebd.)<br />

Also bieten auch pädagogische Einrichtungen, <strong>der</strong>en Angebotspalette meist aus Ideen,<br />

Informationen, Dienstleistungen und Veranstaltungen besteht, aus marketingtheoretischer<br />

Sicht ein Produkt an. Doch welches sind die beson<strong>der</strong>en Charakteristika eines Produktes<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung?<br />

In pädagogischen Prozessen befinden sich die Kunden immer in einer Doppelfunktion:<br />

„Sie kaufen eine Leistung ein, buchen also einen Kurs, sind aber gleichzeitig in <strong>der</strong> Rolle des<br />

Teilnehmenden am Zustandekommen des Produkts (o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Leistung) beteiligt. Sie erwerben<br />

nicht das fertige Produkt, son<strong>der</strong>n das Recht, an <strong>der</strong> Entstehung des Produkts beteiligt zu sein.“<br />

(Schöll 2005: 63)<br />

Diese Tatsache unterscheidet das Produkt <strong>der</strong> Weiterbildung nicht nur von Konsumgütern,<br />

son<strong>der</strong>n auch von an<strong>der</strong>en Dienstleistungen, in denen <strong>der</strong> Käufer lediglich als Kunde und<br />

Konsument einer Leistung in Erscheinung tritt. Auch Kotlers Begriff <strong>der</strong> Integrativität (vgl.<br />

Kotler/Bliemel 2001: 776 f.) reicht zur Beschreibung dieses Spezifikums von<br />

Bildungsprozessen nicht aus, da <strong>der</strong> Nachfrager nicht nur am Dienstleistungsprozess<br />

beteiligt ist, son<strong>der</strong>n auch im Wesentlichen zu dessen Gelingen beiträgt. Zwar gibt es<br />

Leistungen von Weiterbildungseinrichtungen, wo die Teilnehmer als Kunden von<br />

„produkt- und programmbegleitende[n] Serviceleistungen“ (Gottmann 1985: 175) in<br />

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