Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.2 Ansätze für ein Marketing in <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
Mit <strong>der</strong> zunehmenden Verwendung <strong>der</strong> Marketinglehre auch für nicht kommerziell<br />
arbeitende Institutionen ging eine Ausdifferenzierung des Marketingbegriffs einher.<br />
„Non-Profit-Marketing, Sozialmarketing o<strong>der</strong> Dienstleistungsmarketing sollten helfen, die<br />
spezifischen Marketing-Belange einzelner gesellschaftlicher Teilgebiete und sozial orientierter<br />
Leistungsträger zu bestimmen.“ (Schöll 2005: 14, Hervorh. i. Orig.)<br />
Zusätzlich zu diesen drei Zugangsmöglichkeiten, das kommerzielle Marketing hin zu<br />
einem Marketing für Organisationen des sozialen Tätigkeitsfeldes umzuinterpretieren,<br />
wurden vor allem im Volkshochschulbereich verschiedene Ansätze für ein spezielles<br />
Weiterbildungsmarketing entwickelt (vgl. Schöll 2005; Sarges/Haeberlin 1980), welches<br />
eine Synthese aus Elementen des Sozial-, Dienstleistungs- und Non-Profit-Marketings ist,<br />
die für die Erwachsenenbildung „die klassischen Elemente des Marketings aufgreift und<br />
auf <strong>der</strong>en beson<strong>der</strong>en Verhältnisse hin adaptiert“ (Meisel 2001: 45). Im Folgenden seien<br />
nun diese verschiedenen Ansätze kurz dargestellt. Ausgeklammert bleiben soll hier <strong>der</strong><br />
Begriff ‘Social Marketing’, da er sich „nicht auf den Bereich <strong>der</strong> Weiterbildung respektive<br />
<strong>der</strong> Volkshochschule bezieht“ (Möller 2002: 31) und somit für den hier behandelnden<br />
Gegenstand von nur geringem Nutzen ist.<br />
3.2.1 Non-Profit-Marketing<br />
In dem Standardwerk „Marketing für Non-Profit-Organisationen“ definiert Kotler den<br />
Begriff des ‘Non-Profit-Marketings’ folgen<strong>der</strong>maßen:<br />
„Marketing umfasst die Analyse, die Planung, die Durchführung und die Kontrolle sorgfältig<br />
ausgearbeiteter Programme, <strong>der</strong>en Zweck es ist, freiwillige Austauschvorgänge in spezifischen<br />
Märkten zu erzielen und somit das Erreichen eines Organisationszieles zu ermöglichen. Das<br />
Marketing stützt sich dabei auf Bedürfnisse und Wünsche von Zielgruppen sowie auf effektive<br />
Preisbildungs- und Kommunikationsmaßnahmen.“ (Kotler 1978: 5)<br />
Nach dieser Definition unterscheidet sich dieses Marketing zuerst einmal nicht vom<br />
kommerziellen Marketing, so dass <strong>der</strong> Begriff des Non-Profit-Marketings im Laufe <strong>der</strong><br />
Zeit einige Präzisierungen erfahren hat. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist die von Möller<br />
vorgenommene Präzisierung des Begriffs <strong>der</strong> Non-Profit-Organisation (vgl. Schöll 2002:<br />
29 ff.). Sie unterscheidet zwischen vier Abgrenzungskriterien zu kommerziellen<br />
Unternehmen: Das Gewinnziel ist ein an<strong>der</strong>es, da „nichtkommerzielle Organisationen ex<br />
definitione nicht gewinnorientiert sind“ (Möller 2002: 30). Außerdem verfügen Non-Profit-<br />
Organisationen über ein formales Zielsystem, welches oftmals in „Statuten, Satzungen o<strong>der</strong><br />
Gesellschaftsverträge[n]“ festgeschrieben ist. Die For<strong>der</strong>ung nach einem spezifischen Non-<br />
Profit-Marketing in Abgrenzung zum kommerziellen Marketingkonzept nährt sich<br />
19