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Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

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Produktnebenleistungen eine Kaufentscheidung in <strong>der</strong> gegebenen Konkurrenzsituation<br />

erheblich beeinflussen können, ist in <strong>der</strong> öffentlich subventionierten Weiterbildung ebenso<br />

neu wie <strong>der</strong> damit einhergehende Fokus auf die Qualität <strong>der</strong> Produktnebenleistungen. Der<br />

aus <strong>der</strong> Marketingtheorie stammende Kundenbegriff erweitert das pädagogische Konzept<br />

des Teilnehmers um einen Aspekt, <strong>der</strong> auf Grund <strong>der</strong> jüngeren Entwicklungen erheblich an<br />

Bedeutung gewonnen hat.<br />

„In Bezug auf die hier angesprochene Qualität <strong>der</strong> Rahmenbedingungen erscheint die<br />

Kundenperspektive tatsächlich als eine additive zur pädagogischen Teilnehmerorientierung und<br />

erfüllt die Funktion, eine zeitgemäße Präsentation und Ausgestaltung <strong>der</strong> Angebote und ihrer<br />

Durchführung zu gewährleisten.“ (ebd.: 13)<br />

Der Kundenbegriff ist auch „für die Erwachsenenbildung insofern anregend, als er den<br />

didaktischen Bezug auf ‘Zielgruppen’ (‘Zielgruppenorientierung’) und ‘Teilnehmer/innen’<br />

(‘Teilnehmerorientierung’) ausweitet“ (ebd.).<br />

Ähnlich verhält es sich mit <strong>der</strong> Einführung des Produktbegriffes, um Angebote von<br />

Bildungseinrichtungen zu beschreiben. Zwar „erscheint es nicht zwangsläufig nötig, den<br />

Begriff ‘Angebot’ samt den damit verbundenen Vorstellungen durch ‘Produkt’ zu ersetzen“<br />

(Knoll 2002b: 94). Allerdings bringt, parallel zur Situation beim Kundenbegriff, die<br />

Auffassung des pädagogischen Angebotes als Reihe von Produkten neue Aspekte mit sich,<br />

welche den Organisationen helfen können, sich den neu entstandenen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu stellen, indem man anstrebt, „den Bedeutungsgehalt <strong>der</strong> eigenen Begrifflichkeiten<br />

auszuweiten und womöglich auch die Reichweiten des eigenen Handelns auszudehnen“<br />

(ebd.: 95). Konkret heißt das im hiesigen Zusammenhang, dass das Produkt <strong>der</strong><br />

Weiterbildung eine Dienstleistung ist, die daraus besteht, den Kunden o<strong>der</strong> Teilnehmern<br />

„Anstöße, Hilfen, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für den Lern- und<br />

Bildungsvorgang“ (ebd.: 92) bereitzustellen. Hierbei setzt die in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

übliche Bezeichnung ‘Angebot’ „den Akzent eher auf die Erscheinung des Angebots, d.h.<br />

auf seine inhaltliche o<strong>der</strong> gestalterische Seite“ (ebd.: 93), während <strong>der</strong> Produktbegriff die<br />

Aufmerksamkeit eher „auf das Entstehen, auf die Vielfalt <strong>der</strong> hier nötigen Tätigkeiten“<br />

(ebd.) lenkt. Durch den Produktbegriff wird klar, dass sich die Dienstleistung <strong>der</strong><br />

Weiterbildung aus einer Vielzahl von einzelnen Teilen zusammensetzt und lenkt die<br />

Aufmerksamkeit auf die große Menge verschiedener möglicher Gestaltungsformen <strong>der</strong><br />

Dienstleistung.<br />

„’Produkt’ <strong>der</strong> Erwachsenen- bzw. Weiterbildung ist also das, was sie schafft und bereitstellt,<br />

damit Lernen geschehen kann und in ein för<strong>der</strong>liches, stützendes Umfeld eingebunden wird, also<br />

Kurse, Seminare, Lehrgänge, aber auch Ausstellungen, ein Selbstlernzentrum, eine Übungsfirma,<br />

eine Cafeteria, Kin<strong>der</strong>betreuung, Lehrbuchbörse. Es handelt sich um Aktivitäten, die voneinan<strong>der</strong><br />

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