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Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

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„Unternehmen haben längst erkannt, dass sie Soft-Skills immer mehr benötigen, müssen nur jetzt<br />

entscheiden, zu welchem Preis und bei welchem Anbieter sie es einkaufen.“ (A, Z. 767-769)<br />

Die Volkshochschulen wollen zum interessanten Anbieter für Unternehmen in diesem<br />

Bereich werden. Da dies nicht ihr traditionelles Betätigungsfeld ist, bedurfte es einiger<br />

Überlegungen zur Konzeption eines Programmschwerpunktes mit solch klarem<br />

Berufsbezug:<br />

„Und natürlich, wenn man dann in Richtung Qualifizierung geht, heißt dann auch Verwertbarkeit<br />

im beruflichen Bereich, braucht man eine Art von Zertifizierung. Das war dann eben das, wo wir<br />

gesagt haben: ‘Wir brauchen da auch ein Lehrgangssystem, ein Prüfungssystem.’“ (B, Z. 15-18)<br />

Xpert - personal business skills ist <strong>der</strong> Versuch <strong>der</strong> Volkshochschulen, ein<br />

konkurrenzfähiges Konzept für diesen Bereich zu entwerfen.<br />

Es wurde ebenfalls bereits dargelegt, dass neben den programmatischen Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

den Volkshochschulen eine weitere Art von Umdenken stattfinden muss: Die<br />

gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen erfor<strong>der</strong>n, dass die<br />

Volkshochschule zumindest teilweise <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Diktion folgen. Die<br />

befragten Experten in den Interviews äußerten sich hierzu folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Vhs muss ihre Kundschaft akquirieren an ganz verschiedenen Stellen. [...] Da ist Xpert natürlich<br />

ein gutes Zugpferd. Und das ist uns auch gelungen an verschiedenen Stellen.“ (A, Z. 471-475)<br />

„Die Teilnehmerrückgänge in beruflicher Bildung und an<strong>der</strong>en Stellen, die Volkshochschulen im<br />

Moment erleben o<strong>der</strong> erlebt haben, sind eindeutiges Ergebnis dafür, dass es nicht mehr ausreicht,<br />

Kurse ins Heft zu setzen, also Angebotsorientierung aufrecht zu erhalten, son<strong>der</strong>n man muss jetzt<br />

die Nachfrager im Prinzip ansprechen ganz gezielt und muss Akquise betreiben. Man muss Firmen<br />

ansprechen und vieles mehr.“ (A, Z. 522-526)<br />

Oft fiel in den Interviews <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Kundenakquise 11 . Durch aktives Zugehen auf den<br />

Markt sollen für die Weiterbildungsinstitution Volkshochschule neue Teilnehmer- und<br />

Kundenkreise gewonnen werden. Deutlich wurde dies an vielen Stellen <strong>der</strong> Interviews.<br />

Stellvertretend hierfür steht folgende Bemerkung:<br />

„Da lege ich sehr viel Wert auf Xpert, denn da [bei <strong>der</strong> Kundenakquise, C.S.] glaube ich hat eine<br />

Vhs mit <strong>der</strong> Vermarktung von Xpert mehr in <strong>der</strong> Hand als vorher.“ (A, Z. 545-547)<br />

Die Überzeugung, dass im Zuge dieses Strategiewandels auch Marketing seitens <strong>der</strong><br />

Volkshochschulen und <strong>der</strong> ihnen übergeordneten Institutionen wie Landesverbände o<strong>der</strong><br />

Masterprüfungszentralen stattfinden muss, setzt sich in zunehmendem Maße durch, auch<br />

wenn bei den Befragten eine Skepsis gegenüber den aus <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />

stammenden Begrifflichkeiten herrscht:<br />

11 Im weiteren Verlauf soll, an dem umgangssprachlichen Wort ‘Akquise’ an Stelle des hochsprachlichen<br />

‘Akquisition’ festgehalten werden, um dem Wortlaut <strong>der</strong> Interviewten zu entsprechen.<br />

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