Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
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Experte C: „Wenn sie vollkostendeckend ist. Und wenn das Potential da ist. Und die öffentlichen<br />
Gel<strong>der</strong> werden ja immer mehr zurückgenommen. D.h. um überhaupt weitere öffentliche Angebote<br />
machen zu können, die ich immer mehr aus den Teilnehmergebühren finanzieren muss, um jetzt<br />
meinetwegen auch sozial schwache Gruppen abzudecken, brauche ich einen Überschuss, mit dem<br />
ich an<strong>der</strong>e Sachen mitfinanzieren kann. Also ablehnen würde ich das auf keinen Fall.“ (C, Z. 232-<br />
239)<br />
Jedoch sei auch Skepsis gegenüber diesen Möglichkeiten angezeigt, da Volkshochschule<br />
damit ein Geschäftsfeld betrete, dessen sie evtl. nicht gewachsen sei:<br />
„Die Volkshochschule muss wissen, ob es <strong>der</strong> Bereich ist, den sie machen möchte. Ihr Auftrag ist<br />
öffentlich, d.h. es muss für alle zugänglich sein. Und, wenn ich diese Firmenschulung mache, dann<br />
muss ich mich fragen, wo ich mehr Geld verdiene wenn ich wirklich alles zusammenrechne. Ich<br />
hab die öffentlich geför<strong>der</strong>ten Kurse und da bekomme ich einen Zuschuss. Und dann habe ich<br />
Firmenkurse, wo ich wesentlich mehr Zeit investieren muss, wenn ich nicht in dem Bereich schon<br />
Kontakte habe. Um überhaupt da erst einmal angehört zu werden.“ (C, Z. 210-216)<br />
„Wie steht <strong>der</strong> Aufwand im Verhältnis zum Output. Und es ist auch diese pädagogische Welt eine<br />
an<strong>der</strong>e Schulung.[...] Wie sieht ein Angebot aus? Wie mache Budgetierung und Finanzierung? Und<br />
da haben wir in <strong>der</strong> Volkshochschule eine an<strong>der</strong>e Denke. Man muss wissen, was die<br />
Wirtschaftsseite ist, das ist eine an<strong>der</strong>e Welt.“ (C, Z. 227-231)<br />
Aus diesen Passagen wird deutlich, dass eine sich an privatwirtschaftlichen Maßstäben<br />
orientierende Firmenschulung nicht unbedingt einen höheren Gewinn für eine öffentlich<br />
geför<strong>der</strong>te Institution bedeutet. Vielmehr müsse <strong>der</strong> Aufwand in einem angemessenen<br />
Verhältnis zum Ergebnis stehen, so dass keine Ressourcen vergeudet werden, welche an<br />
an<strong>der</strong>er Stelle effizienter hätten eingesetzt werden können. Allem Anschein nach ist die<br />
Debatte, ob man nun stärker in den Bereich <strong>der</strong> Firmenakquise vordringen soll in den<br />
Volkshochschulen und den zugehörigen Gremien noch nicht zu Ende geführt worden, denn<br />
an an<strong>der</strong>er Stelle heißt es:<br />
„Sie [die Volkshochschule, C.S.] könnte auf <strong>der</strong> gleichen Stufe sein mit einem Unternehmen, wenn<br />
sie es genau so wie ein kommerzieller Trainingsanbieter machen würde. Der kommerzielle<br />
Trainingsanbieter schickt einen Brief in das Unternehmen, spricht persönlich vor und versucht<br />
damit sein Training zu akquirieren, In-House-Schulungen. So, die Volkshochschule möchte das<br />
auch immer mehr, aber <strong>der</strong> Schritt, die Idee in die Aktivität umzusetzen, <strong>der</strong> ist doch oft noch<br />
wünschenswert.“ (A, Z. 530-534)<br />
Festgehalten werden kann, dass die Hauptadressaten <strong>der</strong> beruflichen Bildung <strong>der</strong><br />
Volkshochschule in eine Arbeitswelt eingebundene Privatpersonen sind. In welchem Maße<br />
nun auch auf ganze Betriebe zugegangen werden, also konkret Firmenakquise betrieben<br />
werden soll, hängt von <strong>der</strong> Sichtweise des jeweiligen Verantwortungsträgers und<br />
wahrscheinlich auch von regionalen Faktoren ab. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit soll das<br />
Hauptaugenmerk auf die Verbreitung des Konzeptes an Volkshochschulen liegen, weshalb<br />
im weiteren Verlauf auf die direkte Firmenakquise weniger eingegangen wird. Trotzdem<br />
spielt das Image <strong>der</strong> Volkshochschule in Unternehmen eine bedeutende Rolle, da jene doch<br />
indirekt als Kunden <strong>der</strong> Volkshochschule in Erscheinung treten, wenn sie planen,<br />
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