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Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

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sozialen und politischen Umwälzung keinen Bestand. Die früheren staatliche Einrichtungen sahen<br />

sich in mehrfacher Hinsicht einem fundamentalen Verän<strong>der</strong>ungsdruck ausgesetzt“. (ebd.: 19)<br />

Die Verän<strong>der</strong>ungen betrafen die Neuregelung <strong>der</strong> Trägerschaft, Personalpolitik,<br />

Programmgestaltung und das Selbstverständnis <strong>der</strong> Institution und <strong>der</strong> darin Beschäftigten<br />

(vgl. ebd.). Noch mehr als in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n verlangte die Bildungslandschaft <strong>der</strong><br />

ehemaligen DDR nach tiefgreifenden Reformen. Hierfür bot sich <strong>der</strong> Marketinggedanke als<br />

Handlungsstrategie zur Restrukturierung an.<br />

Zu <strong>der</strong> Tatsache, dass sich die Volkshochschule seit den 1990er Jahren in einem in vielerlei<br />

Hinsicht gespaltenen Weiterbildungsmarkt bewegt, kommt als weitere neue externe<br />

Bedingung hinzu, dass sich die kommunalen Regierungen immer weiter aus <strong>der</strong><br />

Verantwortlichkeit für die Bildungsarbeit zurückziehen. Damit einher geht ein „Mehr an<br />

relativer Autonomie und institutioneller Flexibilität und damit auch Möglichkeiten für eine<br />

stärkere Profilbildung“ (Meisel 1994: 22) für die Volkshochschulen. Die Kehrseite <strong>der</strong><br />

Medaille ist jedoch, dass mit solchen Strukturverän<strong>der</strong>ungen „seitens <strong>der</strong> politischen<br />

Entscheidungsträger immer auch Hoffnungen auf Einsparungen verbunden“ (ebd.) sind.<br />

„Sie [die Volkshochschule, C.S.] muß - wie an<strong>der</strong>e Einrichtungen auch - neben bildungspolitischer<br />

Verantwortlichkeit auch Überlegungen anstellen, wie sie ihre Leistungen für die Bürger künftig<br />

noch effizienter und wirtschaftlicher erbringen kann und wie <strong>der</strong> Kostendeckungsgrad [...]<br />

gesteigert werden kann, ohne die nötigen sozialen Aspekte zu vernachlässigen.“ (Dieckmann 1993:<br />

33)<br />

Dies bedeutet, dass das Personal von Volkshochschulen mit neuen Aufgaben konfrontiert<br />

wird. Zwar haben leitende Mitarbeiter von Volkshochschulen schon immer Management<br />

betrieben, relativ neu ist jedoch, dass diese Aufgaben auch mit dem Begriff<br />

Weiterbildungsmanagement belegt werden. Hierdurch wird deutlich, dass Management-<br />

aufgaben noch mehr als vorher in den Zuständigkeitsbereich von Erwachsenenbildnern<br />

rücken.<br />

Eine gesteigerte Eigenverantwortlichkeit <strong>der</strong> Volkshochschulen schließt auch den<br />

finanziellen Aspekt mit ein.<br />

„Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und <strong>der</strong> teilweise dramatischen Haushaltsprobleme<br />

<strong>der</strong> Kommunen sind die öffentlichen Einrichtungen genötigt, <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit (d.h. den<br />

Kosten einer Leistung), <strong>der</strong> Effizienz (dem Verhältnis von Leistung und Kosten) und <strong>der</strong><br />

Effektivität (<strong>der</strong> Genauigkeit beim Erreichen formulierter Zielsetzungen) mehr Aufmerksamkeit<br />

zukommen zu lassen.“ (Meisel 1994: 24)<br />

Diese Tatsache impliziert aus <strong>der</strong> Sicht vieler Beteiligter einen Konflikt <strong>der</strong><br />

konkurrierenden „Bezugssysteme von Wirtschaftlichkeit und Pädagogik“ (ebd.: 25).<br />

Innerhalb dieses Spannungsfeldes wird auch seit Beginn <strong>der</strong> Debatte <strong>der</strong> Marketingansatz<br />

für die Volkshochschulen diskutiert.<br />

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