Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

„Ja, die Prüfungszentralen sind nicht unbedingt deckungsgleich mit den Landesverbänden. In
Baden-Württemberg ist es zum Beispiel so, dass der Landesverband nicht viel macht, so dass die
Volkshochschulen es direkt mit der Masterprüfungszentrale abwickeln. In den Anfängen, wenn
Verbände keine Prüfungszentralen hatten, dann muss das erst einmal aufgebaut werden. Und das
geschieht dann mit der Masterprüfungszentrale in Nordrhein-Westfalen.“ (C, Z. 28-32)
Auch sind einige Landesverbände zusammengeschlossen, wenn es um die Distribution von
Xpert-Produkten geht. Jedoch ist das Produkt Xpert - personal business skills für jede
einzelne Volkshochschule zugänglich.
Interviewer: „Aber jede Volkshochschule weiß, mit wem sie das abwickeln kann?“
Experte C: „Ja, entweder sie hat ihre eigene Prüfungszentrale oder wendet sich direkt an
Dortmund.“ (C, Z. 33-34)
Aber es wurde in vielen Interviewsituationen deutlich, dass eine erfolgreiche Umsetzung
neuer Volkshochschulprodukte auf Bundesebene bereits in der ersten Distributionsstufe,
nämlich bei den Landesverbänden, auf mannigfaltige Probleme stoßen kann, so dass die
Umsetzung der Xpert-Produkte in einigen der 16 Bundesländern besser funktioniert als in
anderen.
„Und die Entwicklung in der EDV zeigt ja eigentlich den Erfolg auf. Da haben wir in fünf oder
sechs Bundesländern, die haben den Hauptkuchen von den 30000 Zertifikaten, das sind die
Bundesländern mit den großen Einwohnerzahlen: Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-
Württemberg, Niedersachsen, dann folgen mit Abstrichen Hessen und Rheinland-Pfalz, die
Ostländer hängen ganz hinten dran.“ (A, Z. 720-724)
Interviewer: „Wo läuft es für die personal business skills am besten?“
Experte A: „Was Prüfungsnachfrage betrifft eindeutig in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und
Hessen.“ (A, Z.726-728)
Eine weitere Zwischenstufe im Distributionssystem stellt nach dem Landesverband die
einzelne Volkshochschule dar. Sie bezieht Konzept und Materialien über den
Landesverband oder direkt von der Masterprüfungszentrale und hat als untere Stufe im
Distributionssystem den Kontakt zum Abnehmer.
„Dementsprechend ist die Volkshochschule eigentlich unser Vermittler zum Endkunden, weil ich
betreibe ja keine Endkundenakquise. Bildungsgeschäft vermarkten und verkaufen ist Aufgabe der
Volkshochschulen.“ (A, Z. 189-191)
Auch hier ist der Erfolg eines neuartigen Konzeptes wie der personal business skills wieder
abhängig von den unterschiedlichen regionalen, strukturellen und personellen
Gegebenheiten der einzelnen Volkshochschulen. Letztendlich ist es der für die berufliche
Bildung zuständige pädagogische Mitarbeiter, der zusammen mit dem Leiter der
Volkshochschule entscheidet, ob das Konzept in der einzelnen Volkshochschule angeboten
wird. Neben dem zweifelsohne wichtigen Faktor der Teilnehmernachfrage hängt es zu
großen Teilen von seinem persönlichen Engagement ab, wie erfolgreich die Verbreitung
der Xpert - personal business skills in seinem Wirkungsbereich vonstatten geht.
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