Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

„Aber es ist schon immer die Wirkung da, wenn man große Namen mit dabei hat. Dass es dann
heißt: ‘Wenn die das mit den Volkshochschulen machen, dann muss ja was dran sein.’“ (B, Z. 345-
347)
Durch derartige Schlüsselkampagnen erhoffen sich die Prüfungszentralen zweierlei:
Erstens soll damit eine breitere Öffentlichkeit erreicht werden, zweitens soll durch die
dadurch entstehende gesteigerte Nachfrage Druck auf die Volkshochschulen aufgebaut
werden, das Konzept auch zu übernehmen.
„Versucht man es über große Kampagnen [...], dann versucht man auch deutlich zu machen:
‘Mensch, ihr könnt euch gar nicht raushalten. Jetzt haben wir die Gelegenheit, dass ich
Universitäten, dass ich die Deutsche Bank habe und ihr sagt ihr wisst von nichts.’ Da ist wird ein
gewisser Druck erzeugt, dass sich die Volkshochschulen da nicht außen vorhalten können und dass
sie dort auch wieder vermittelten Nutzen haben, auch für ihr übriges Angebot.“ (B, Z. 334-339)
In dieser Hinsicht sind diese Projekte sowohl Werbung nach außen, da bekannte Firmen
mit dem Konzept in Zusammenhang gebracht werden, als auch nach innen, weil
Volkshochschulen mit einer Nachfrage solcher Großkunden konfrontiert werden und
deshalb quasi gezwungen sind, das nachgefragte Konzept anzubieten.
5.5 Zusammenfassung und weitere Fragestellungen
Der allgemeine Bildungsauftrag der Volkshochschulen erstreckt sich auch auf die
berufliche Bildung. Die Xpert-Reihe der Volkshochschulen, welche Konzepte zur
Qualifizierung im kaufmännischen, interkulturellen, EDV- und Soft-Skill-Bereich
beinhaltet, ist der Versuch der Volkshochschulen, konkurrenzfähige Markenprodukte im
Bereich der beruflichen Qualifizierung am Markt zu etablieren.
Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Xpert - personal business skills zur
Qualifizierung im Bereich der Schlüsselkompetenzen. Das Konzept hierfür, bestehend aus
festen Standards bezüglich Curriculum, Abschlussprüfung, Material und Anforderungen an
den Trainer, wurde von einer Expertengruppe entworfen. Übergeordneter Anbieter des
Konzeptes ist eine Masterprüfungszentrale mit Sitz in Dortmund, die das Konzept über die
Landesverbände an die Volkshochschulen vertreibt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient bei der Betrachtung des Marketing-Mix das
umfangreiche Distributionssystem. Die Masterprüfungszentrale vertreibt über die
Landesverbände an die Volkshochschulen vor Ort, wo schlussendlich der Kursleiter als
dritte Distributionsstufe der eigentliche Mittler zum Teilnehmer ist. In den Interviews
wurde deutlich, dass es nicht unproblematisch ist, über dieses Distributionssystem eine
weite Verbreitung des Konzeptes zu erzielen. Zwar bieten fast alle Volkshochschulen
Kurse zu Inhalten der personal business skills an, jedoch folgen diese vielerorts nicht den
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