Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...
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Erscheinung treten, den sog. Produktnebenleistungen (vgl. Schöll 2001: 61 u. 72 ff.). Bei<br />
den Produkthauptleistungen 7 von Weiterbildungseinrichtungen handelt es sich jedoch<br />
sowohl um „einzelne Leistungen (wie z.B. Kurse, Lehrgänge o.ä.) als auch um<br />
Kombinationen dieser Leistungen zu einem Leistungspaket (wie z.B. das gesamte<br />
Programm <strong>der</strong> Volkshochschulen o<strong>der</strong> <strong>Fachbereich</strong>sprogramme)“ (ebd.). In diesem<br />
Zusammenhang ist <strong>der</strong> Kundenbegriff nicht ausreichend, um die Rolle <strong>der</strong> Nachfragenden<br />
zu beschreiben. Sie treten als Teilnehmende am Lehr-Lern-Prozess in Erscheinung.<br />
Beiden Leistungsformen, Haupt- und Nebenleistungen von Einrichtungen <strong>der</strong><br />
Erwachsenenbildung, ist gemeinsam, dass sie einen hohen Dienstleistungscharakter<br />
besitzen. Sie charakterisieren sich durch ihre Immaterialität, die Qualitätsschwankungen<br />
und ihre fehlende Lagerfähigkeit.<br />
Aus <strong>der</strong> Immaterialität von Dienstleistungen resultiert, dass beim Käufer Unsicherheit über<br />
<strong>der</strong>en Beschaffenheit entsteht. Darum sucht er bei den verschiedenen<br />
Dienstleistungsanbietern nach Indizien, die eine hohe Dienstleistungsqualität sicherstellen<br />
sollen.<br />
„Um seine Unsicherheit abzubauen, sucht daher <strong>der</strong> Leistungsabnehmer nach Zeichen und<br />
Hinweisen, welche die Qualität einer Dienstleistung ‘bezeugen’. Aus einzelnen Elementen wie<br />
Leistungsort, Personal, Ausstattung, Informationsbroschüren, Namen bzw. Symbole und Preis zieht<br />
er Rückschlüsse auf die Qualität <strong>der</strong> gebotenen Dienstleistung.“ (Kotler/Bliemel 2001: 776)<br />
Für Weiterbildungsanbieter ist es deshalb wichtig, ihre Angebote mit Hinweisen zu<br />
versehen, welche die Güte des Produktes bestätigen. Gute Serviceleistungen als<br />
Produktnebenleistungen, die Kundenorientierung kommunizieren, können hier<br />
unterstützend wirken.<br />
Die Qualität von Dienstleistungen „unterliegt hohen Schwankungen, da sie davon abhängt,<br />
wer sie wann, wo und an wen erbringt“ (ebd.: 777). Dieser spezifische Aspekt von<br />
Dienstleistungen hat auch in <strong>der</strong> Weiterbildung zu erheblichen Bemühungen zur<br />
Qualitätskontrolle und -sicherung geführt. Viele Einrichtungen arbeiten nach Maßgabe<br />
einer <strong>der</strong> zahlreichen Qualitätstestierungen, die für den Weiterbildungsbereich in Frage<br />
kommen.<br />
7 Schöll kommt bei <strong>der</strong> Frage, was das Produkt von Volkshochschulen ist zu dem Ergebnis,<br />
„<strong>Fachbereich</strong>e als ‘Produkte’ zu definieren, die sich in <strong>der</strong> Regel aus Teilprodukten o<strong>der</strong> Leistungen (nämlich<br />
den einzelnen Kursen und Leistungen eines <strong>Fachbereich</strong>s) zusammensetzen. So hatte eine Volkshochschule<br />
früher dem alten Glie<strong>der</strong>ungsschema <strong>der</strong> Statistik des Deutschen Volkshochschulverbandes folgend meist ca.<br />
zwölf Produkte (=<strong>Fachbereich</strong>e), heute sind es in <strong>der</strong> Regel sechs, die aus den Teilprodukten/Leistungen<br />
(=Aktivitäten in den <strong>Fachbereich</strong>en) bestehen.“ (Schöll 2005: 59 f.)<br />
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