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Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität ...

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Eine implizite Rezeption ist dort vorhanden, wo marketingrelevante Überlegungen<br />

angestellt werden, ohne dass sie mit dem Begriff Marketing bezeichnet werden (vgl. ebd.:<br />

49). Eine explizite Rezeption hingegen liegt dann vor, wenn im pädagogischen<br />

Zusammenhang ausdrücklich von Marketing gesprochen wird, also die<br />

betriebswirtschaftlichen Kategorien in den Bereich <strong>der</strong> Weiterbildung hineintransportiert<br />

werden.<br />

Um eine disparate Rezeption handelt es sich, wenn <strong>der</strong> „ursprünglich für kommerzielle<br />

Unternehmen entwickelte Marketingbegriff [...] Neuinterpretationen, Umdeutungen und<br />

Erweiterungen“ (ebd.: 50) erfährt. Diese häufige Form <strong>der</strong> Rezeption findet sich sowohl in<br />

<strong>der</strong> pädagogischen als auch in <strong>der</strong> wirtschaftswissenschaftlichen Literatur 3 .<br />

Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen lediglich um eine partielle Rezeption (vgl.<br />

ebd. 51 f.), d.h. aus den verschiedenen Bestandteilen des Marketing-Ablaufmodells werden<br />

nur Teile übernommen. So bedient sich Schöll, wie die meisten an<strong>der</strong>en Rezipienten von<br />

Marketing in <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft auch, lediglich des<br />

Informationsinstrumentariums (vgl. Schöll 2005: 31 ff.), <strong>der</strong> Marketingziele (vgl. ebd.: 5<br />

ff.) und <strong>der</strong> Aktionsinstrumente des Marketings (vgl. ebd.: 59 ff.). An<strong>der</strong>e Teilaspekte wie<br />

die Analyse von Marketingchancen (vgl. Kotler/Bliemel 2001: 189 ff.), die Planung von<br />

Marketingstrategien (vgl. ebd.: 415 ff.) o<strong>der</strong> das Controlling <strong>der</strong> Maßnahmen (vgl. ebd.:<br />

1273 ff.) finden in <strong>der</strong> Rezeption des Marketinggedankens in <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft<br />

selten Anwendung. Diese partielle Rezeption findet sich auch in empirischen Beispielen<br />

für die Anwendung <strong>der</strong> Marketingtheorie auf Gegenstände aus Erwachsenenbildung und<br />

Weiterbildung wie<strong>der</strong> 4 .<br />

2Eine bestrittene Rezeption (vgl. Möller 2002: 52) findet sich an Stellen, wo<br />

Erziehungswissenschaftler abstreiten, „dass mit Marketing etwas Neues für die<br />

Erwachsenenbildung intendiert ist“ (ebd.). Tatsächlich ist richtig, dass „vieles von dem,<br />

was mit an<strong>der</strong>en Begrifflichkeiten beschrieben wird, zur disponierenden Tätigkeit in <strong>der</strong><br />

Erwachsenenbildung“ (Meisel 1994: 49) zählt. So wird am Marketingkonzept, soll es in<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung zum Einsatz kommen, oft kritisiert, „daß <strong>der</strong> hauptberuflichen Tätigkeit<br />

in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung z.T. nur neue Begriffe übergestülpt werden und<br />

vergleichsweise banale Vorgängen ein neues Mäntelchen umgehängt wird“ (ebd.: 47).<br />

3 Beispiele für eine solche Rezeption in <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft: VHS-Marketing (Meisel 1990: 14),<br />

Weiterbildungsmarketing (Geißler 1997; Schöll 1996), o<strong>der</strong> schlicht Bildungsmarketing (Bernecker 2004).<br />

Ansätze aus <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre: Marketing für Nonprofit-Organisationen (Kotler 1978) o<strong>der</strong><br />

Dienstleistungsmarketing (Meffert/Bruhn 1997).<br />

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