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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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6 VERGLEICH DER ENTWICKELTEN MODELLIERUNGSMETHODEN<br />

fangszustand stehen dem Modell zur Verfügung) verwendet werden, wird der Vergleich nur<br />

<strong>mit</strong> der parallelen Auswertung durchgeführt. Da<strong>bei</strong> wird das dreistufige Verfahren wegen<br />

seiner besseren Performance als Vertreter der <strong>bei</strong>den semi-physikalischen Verfahren zum<br />

Vergleich gewählt.<br />

Durch den quantitativen Vergleich ist zu erkennen, dass die PWA-Modellierung die beste<br />

Modellgüte liefert, weil die PWA-Modellierung die minimalen Werte in 6.1 (a), (b) und (d)<br />

erreicht. Die Ausnahme ist in 6.1 (c), wo die SMO-basierte Modellierung <strong>bei</strong>m Test <strong>mit</strong> den<br />

<strong>Identifikation</strong>sdaten den kleinsten Wert von e ∞ bekommt. Und zwar erreichen die semi-<br />

physikalischen und SMO-basierten Modellierungsansätze die vergleichbare Modellgüte. Im<br />

Prinzip haben die identifizierten Modelle die Dynamik des Systems gut erfasst und der max.<br />

absolute Prädiktionsfehler 5 ◦ , der für die HiL-Simulation erreicht werden soll, wurde selten<br />

überschritten. Neben der quantitativen Bewertung wird die Streuung der Residuen im fol-<br />

genden Abschnitt vergleichend diskutiert.<br />

6.1.2 Streuung der Residuen<br />

<strong>Zur</strong> Bewertung der Streuung der Residuen werden Histogramme der Modelle, die <strong>mit</strong> den<br />

vorgestellten drei Ansätzen modelliert wurden, in Abbildung 6.2 für die Drosselklappe <strong>mit</strong><br />

den <strong>bei</strong>den Messdaten (<strong>Identifikation</strong>s- und Validierungsdaten) verglichen. Wie in Abschnitt<br />

2.4.1 erwähnt, dient ein Histogramm zur Darstellung der Häufigkeitsverteilung der Resi-<br />

duen. Analog zur quantitativen Auswertung wird der Vergleich auch nur <strong>mit</strong> der parallelen<br />

Auswertung durchgeführt und das dreistufige Verfahren wird als Vertreter der <strong>bei</strong>den semi-<br />

physikalischen Verfahren betrachtet.<br />

Bei dem Vergleich ist zu erkennen, dass die symmetrische Streuung der Residuen um den<br />

Messwert auf einen statistischen Fehler hindeutet (siehe Abbildung 6.2 (c), (d) und (e)).<br />

In Abbildung 6.2 (a), (b) und (f) liegt keine symmetrische Verteilung der Residuen vor und<br />

eine starke Einseitigkeit der Residuen deutet auf systematische Fehler hin, die durch Op-<br />

timierung der Modellstruktur oder Verbesserung des Testsignalentwurfs reduziert werden<br />

könnten. Eine sinnvolle Modellverbesserung des semi-physikalischen Modells könnte die<br />

Einführung einer Winkelabhängigkeit der <strong>Reibung</strong> sein. Ansatzweise konnte <strong>bei</strong> der Mes-<br />

sung eine Winkelabhängigkeit der <strong>Reibung</strong> beobachtet werden, die bisher im Modell wegen<br />

ihrer Komplexität noch nicht modelliert wurde. Die winkelabhängige <strong>Reibung</strong> könnte unter<br />

anderem durch die Feder verursacht werden, welche bisher zugunsten der Modellierung und<br />

<strong>Identifikation</strong> linear modelliert wurde. Wird das Federmodell besser ausgebaut, werden die<br />

Residuen und die Systemfehler vermutlich reduziert. Eine sinnvolle Verbesserung des PWA-<br />

Modells wäre die optimierte Regressionsauswahl, welche bisher unter Berücksichtigung der<br />

geschwindigkeitsabhängigen Reibeffekte durchgeführt wurde. Da<strong>bei</strong> könnten verschiedene<br />

Ansätze, z.B. Modellgüte oder Varianzanalyse, zur besseren Auswahl der Regression ange-<br />

wendet werden.<br />

Die identifizierten Modelle für die Drallklappe und für das AGR-Ventil erreichen ähnliche Er-<br />

gebnisse wie das Modell für die Drosselklappe. Schon jetzt werden die semi-physikalischen<br />

Modelle der <strong>Stellglieder</strong> in der industriellen HiL-Simulation erfolgreich eingesetzt (siehe Ab-<br />

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