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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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3 SEMI-PHYSIKALISCHE MODELLIERUNG<br />

3.4.2 Stufe II: Schätzung von Parametern durch Prädiktionsfehlermethode<br />

3.4.2.1 Testsignalentwurf<br />

Das Testsignal für die zweite Stufe des dreistufigen Verfahrens ist so gewählt, dass die<br />

Klappe in Bewegung bleibt. Da<strong>bei</strong> wird ein bandbegrenztes PRBS (engl. pseudo-random<br />

binary sequence)-Ansteuersignal verwendet. In Hinblick auf das Parameterschätzverfahren<br />

dieser Stufe weist das Testsignal die folgenden Vorteile auf [Lju99, PS01]:<br />

1. Das Testsignal verhält sich näherungsweise wie ein unkorreliertes Signal.<br />

2. Das Frequenzband des Testsignals kann vorgegeben werden, sodass ein System <strong>mit</strong><br />

einem konstanten Amplitudenspektrum in dem interessierenden Frequenzbereich an-<br />

geregt wird.<br />

3. Gegenüber Störungen und statischen Nichtlinearitäten z.B. statischer <strong>Reibung</strong> ist die-<br />

ses Testsignal wenig empfindlich.<br />

Bandbegrenzte PRBS-Ansteuersignale stellen ein deterministisches und periodisches Si-<br />

gnal <strong>mit</strong> Eigenschaften ähnlich denen des weißen Rauschens dar und können im Prinzip als<br />

Folge von Rechteckimpulsen unterschiedlicher Länge aufgefasst werden, wo<strong>bei</strong> zwischen<br />

zwei Spitzenwerten zu bestimmten (pseudozufälligen) Zeitpunkten umgeschaltet wird. Die<br />

Erzeugung des bandbegrenzten PRBS-Ansteuersignals erfolgt <strong>mit</strong> einem linearen rückge-<br />

koppelten Schieberegister. Ein Abschnitt des Testsignals ist in Abbildung 3.10 dargestellt.<br />

Die Bandbreite des Signals ist [0 Hz; 9 Hz]. Das bandbegrenzte PRBS-Ansteuersignal wird<br />

durch die folgenden Parameter charakterisiert:<br />

1. Bandbreite<br />

2. Amplitude<br />

3. Offset<br />

Im linearen Fall hängt die Vorgabe der Bandbreite des Signals vom Zielsystem ab, sodass<br />

die Signalenergie über das relevante Frequenzband verteilt wird [Lju99, Nel01, Sch05]. In<br />

dieser Ar<strong>bei</strong>t wird diese Theorie auf die nichtlinearen Anwendungen wie z.B. Drosselklappe<br />

herangezogen. In der Praxis sollte die untere Grenzfrequenz so ausgewählt werden, dass<br />

ein Anhalten der Klappe verhindert werden kann. Da<strong>bei</strong> ist 1 Hz für die vorliegenden Dros-<br />

selklappen eine gute Wahl. Die obere Grenzfrequenz sollte theoretisch hinreichend groß<br />

ausgewählt werden, um die Leistung des Testsignals im Wesentlichen auf die hohen Fre-<br />

quenzen des Systems zu verteilen [Lju99]. Für die vorliegenden Drosselklappen ist ein Wert<br />

von 8 Hz, der größer als die Grenzfrequenz der Drosselklappe ist, eine optimale Wahl. Bei<br />

der Wahl der <strong>bei</strong>den Parameter (Amplitude und Offset) des bandbegrenzten PRBS-Signals<br />

ist zu beachten, dass einerseits alle Modi der <strong>Stellglieder</strong> ausreichend anzuregen sind, an-<br />

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